Er kehrte zurück zur Rezeption und bat sie unter einem fadenscheinigen Vorwand um Auskunft zu irgendetwas Banalem. Sie sah ihm tief in die Augen, reagierte nicht annähernd irritiert, sondern erläuterte detailliert, wo er das Gesuchte fände. Das schrieb sie ihm dann noch völlig unnötig auf einen Zettel, den sie ihm mit festem Blick in die Hand drückte. Dabei berührte sie diese viel länger als nötig und beim Loslassen streichelten ihre Finger die seinen. Wieder wünschte sie ihm einen schönen Aufenthalt mit einem tiefen Blick in seine Augen. Ihr Lächeln war ein freundliches Geschenk, kein Ausdruck von Belustigung. Er fühlte sich im Himmel und wusste doch, dass er einfach von seinen Gefühlen vollkommen benebelt war. Er hatte sich zum Affen gemacht und war nicht gedemütigt worden, das war schon ein Erfolg! Er flüchtete in die Hitze der Sauna und in Phantasien über Sinnlichkeit und Liebe, ohne sich Erleichterung zu verschaffen. Zu schön war diese anhaltende, heftige Phantasien fördernde Erregung.
*
Ist hier noch frei? fragte Aphrodite, und wie, um einer theoretisch möglichen Abwägung bei nüchternen Verstand jegliche Riegel vorzuschieben, hatte sie ihren Bademantel schon geöffnet und gab den Blick frei auf ein ansprechend getrimmtes, schwarzes Dreieck auf ihrem Venushügel, was in der Normalität, der hier im Übermaß dargebotenen rasierten Schlitze ein echt erregender Anblick war. Ihre kleinen flachen Brüste lagen frei und zeigten frech aufgestellte Nippel. Eine Antwort wartete Aphrodite gar nicht lange ab und setzte sich, nachdem es Klaus die Sprache verschlagen hatte und er sie nur anstarrte und schließlich nickte. Eveline! stellte sie sich vor, drückte ihm sanft und lange die Hand und räkelte sich dann auf die Liege, natürlich ohne den Bademantel zu schließen und ihre Blöße zu bedecken. Klaus, stammelte er.
Aphrodite im Bad der Sibyllen
Geschichten vom Anfang des Liebens
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Aphrodite im Bad der Sibyllen
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