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Amazonengeschichten - Im Land des Nordens - Teil 7

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Emet merkte, wie ihre Kräfte schwanden. Dergleichen hatte sie bei ihrem teuflischen Gegner noch nicht ansatzweise bemerkt. Sie musste ihn aus der Deckung locken, ihn provozieren, seine Eitelkeit beleidigen, damit er einen Fehler machte. Diesen einen musste sie nutzen. Gib auf, sonst töte ich dich! keuchte sie großspurig, als sie wieder einmal kraftvoll die Klingen gegeneinander drückten und keiner des Anderen Kehle erreichen konnte. Wütend starte er eine Attacke, und die war von Zorn geleitet, nicht von Weitsicht. Er wollte sie jetzt erledigen, keine Frage! Emet musste dem feinen Stahl in ihren Händen unendliche hohe Geschwindigkeit verleihen. Sie wich seinem Schlag mit einem atemberaubenden Sprung aus und drehte sich in einer Pirouette. Das geschah so schnell, dass der Betrachter meinte, Emet habe die Klinge vor seiner Kehle vorbeigeführt, ohne dass sie ihren Gegner berührt hätte. Doch dann quoll das Blut an seinem Hals nach allen Seiten hervor, er strauchelte, sackte zusammen und sein Kopf rollte auf dem Pflaster von ihm fort.

Atemlose Stille herrschte in der Arena des Forums. Kein Aufschrei begleitete Emets Sieg, nur entsetzt aufgerissene Augen, Fassungslosigkeit erkannte sie im Publikum. Dann erhob sich ein Rauschen von vielstimmigem Geflüster hin zu einem tobenden Sturm der Bewunderung, des Beifalls, der Begeisterung. Emet stieg achtlos über die Leiche ihres Gegners hinweg und trat vor den aschfahlen Herrscher hin. Die Menge verstummte abrupt. Ich fordere meinen Lohn: meine Freiheit! rief sie hoch erhobenen Hauptes und mit kräftiger Stimme. Hargroth überlegte, schien mit sich zu ringen, war wohl in der Versuchung, die Abmachung zu brechen. Aber er sah Emets Lächeln und wusste, jede Abweichung würde seine Autorität untergraben. Und er traute ihr zu, dass sie ihn öffentlich zum Duell forderte. In dem hätte er keine Chance, das war ihm spätestens jetzt klar. Also gab er sich großzügig und gewährte ihr das versprochene freie Geleit.

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