Der Kämpfer, der in die Arena trat, war keines dieser Rhinozerosse, die durch schiere Körpermasse Angst und Schrecken auslösten. Er war ein schlanker, sehr großer Athlet mit kurzen, schon leicht angerauten schwarzen Locken und einem feinen, gepflegten Bart. Sein Blick war ernst, aber mehr nachdenklich und Emet konnte diesen tiefen Augen nicht Feindseliges entnehmen. Sie stellte sich dem Duell, aber sie machte sich nicht zum Kampf bereit. Der mieseste Kampf ist der, den Hoffnungslose gegeneinander zu führen verdammt sind. Emet hatte entsetzliche Angst, dass sie gegen Gefangene wie sie selbst zu kämpfen hätte. Mit gesenktem Schwert ging sie auf ihren Gegner zu. Sprich! Zwingt man dich, gegen mich anzutreten? Bist du ein Gefangener? Er brach in schallendes Lachen aus. Niemand zwingt mich! Ich bin ungeschlagen in unzähligen Kämpfen, nur eine Amazone habe ich noch nie erledigt! Ich freue mich, dir deinen Herrn und Meister zu zeigen! Wenn ich dich besiege, gehörst du mir! Erleichtert antwortete Emet: gut, dann mag ich kämpfen gegen dich! Wenn du dich tapfer und fair schlägst, dann lass ich dich am Leben!
Das Gesicht ihres Gegners verfinsterte sich und seine Augen blitzten teuflisch. Er beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte: Hargroths Kerker für besondere Stunden ist ein kuscheliger Rückzugsort im Vergleich zu dem, was dich in meinem Verlies erwartet. Unzählige Frauen, stolze Widerspenstige und schwache Gefügige haben dort um ihr Leben gebettelt, während ich sie mit Genuss in die Verzweiflung getrieben habe! Ich breche sie nicht, denn apathisch und willenlos schmeckt ihr Blut, das ich trinke, nicht annähernd so gut wie in ihrer höchsten Todesangst! Ich hatte im ersten Augenblick gedacht, du bist nicht durch und durch böse, erwiderte Emet mit ebenso finsterem Blick. Jetzt glaube ich, es ist besser, es gibt bald einen schlechten Menschen weniger!
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