Arschfixiert

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Arschfixiert

Arschfixiert

Anita Isiris

Mit Zeige- und Mittelfinger berührte er seinen Screen und zog Lisas Pobacken auseinander. Dann führte er vorsichtig den Dildo ein. Er schob ihn tiefer... noch tiefer... und stellte das Lustgerät auf die höchste Stufe. Rainer wähnte sich nicht in seiner Küche in der kleinen Wohnung beim Kottbusser Tor, sondern in einem Tempel. Er hatte das vor sich, was er auf dieser Welt am allermeisten begehrte: Einen nackten, prallen Frauenpopo, an dem er nach Belieben herumspielen konnte, was er denn auch ausgiebig tat.

Dann hörte er es. Der Altbau, in dem Rainer wohnte, war nur schlecht isoliert. Er hörte ein weibliches Stöhnen, das ihn sofort lähmte. „Ja... gibt's mir...“, seufzte die Frauenstimme. Die Lustgeräusche kamen vom oberen Stock. Lisa! Es musste sich um Lisa handeln. In der ihr gegenüberliegenden Wohnung lebte ein 40jähriger Mann mit multipler Sklerose, dem solche Freuden leider nicht mehr vergönnt waren. „Gib's mir...“. Als würden Rainer hypnotisiert, berührte er seinen Bildschirm und bespielte weiterhin Lisas prallen Arsch. Er schob das Lustgerät noch tiefer, und jede Bewegung, die er jetzt vornahm, korrespondierte mit Lisas Lustgestöhn. Rainer fasste sich ein Herz und zog den marineblauen Dildo aus Lisa heraus. „N... nein, nicht aufhören!!!“, schrie sie. Rainer, in seiner Gnade, schob die Maschine wieder zurück in Lisas Inneres. „Haaaah...“, klang es im oberen Stock. „Huuuuh...“, seufzte Lisa im Rhythmus von Rainers virtuellen Stössen.

Sie lag mit weit gespreizten Schenkeln auf ihrem neuen Bett, im 4. Stock, umgeben von zahlreichen Umzugskisten. Tief in sich hatte sie den brandneuen marineblauen Dildo mit der eingebauten ChatGPT 15 Software. Internet of Things, so der Fachterminus. Der Dildo hatte mit Rainers Smartphone Kontakt aufgenommen; die beiden Geräte korrespondierten nun miteinander – völlig autonom, aber zur Freude von zwei Menschen: Lisa und Rainer, wohnhaft am Kottbusser Tor in Berlin.

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