Ist deine Sekretärin im Urlaub? Oder hat sie ihre Tage?"
Ich mußte lachen. "Es gibt Tage und Abende, da laufen die Dinge nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Dann ist es ein beruhigendes Gefühl, daß ... jemand wie du mir bestimmt nicht die kalte Schulter zeigt."
"Ich werde dir alles zeigen, was du sehen willst", versprach sie und schob langsam den Rock hoch. "Möchtest du eine kleine Kostprobe?"
"Nicht so schnell!" wehrte ich ab. "Ich möchte die Spannung gerne bis zum letzten Moment auskosten."
"Du bist ja ein richtiger Genießer!" sagte sie seufzend. "Die meisten Typen wollen möglichst schnell zum Schuß kommen. Wenn du so weitermachst, bin ich es, die es vor Spannung kaum noch erwarten kann."
"Du mußt mir kein Theater vorspielen", entgegnete ich mit einem amüsierten Seitenblick.
"Das war kein Theater", sagte sie. "Du gefällst mir wirklich. Auch wenn ich weiß, daß man so etwas in meinem Beruf niemals zugeben sollte."
"Ich werde es deinen Kolleginnen nicht verraten."
"Das ist sehr nett von dir!"
Wir lachten. Ihre unbeschwerte Art gefiel mir. Trotzdem hatte ich immer noch keine klare Vorstellung vom weiteren Verlauf des Abends, so daß ich immer noch ohne Ziel durch die Stadt fuhr.
Irgendwann knurrte mein Magen und erinnerte mich daran, daß meine letzte Mahlzeit schon recht lange zurücklag. Ein gepflegtes Abendessen zur Einstimmung auf das Folgende wäre keine schlechte Idee, aber in den Restaurants, die ich normalerweise frequentierte, konnte ich mich unmöglich mit dieser Frau blicken lassen.
An der Nebenstraße, durch die wir gerade fuhren, gab es mehrere Speiselokale unterschiedlichster Nationalitäten. Da diese Gegend nicht zu meinem üblichen Wirkungskreis gehörte, bestand kaum die Gefahr, daß mich hier irgendwer erkannte. Also hielt ich neben einem italienischen Restaurant an.
"Wie wäre es mit einem kleinen Imbiß?
Artischocken
8 11-17 Minuten 0 Kommentare
Artischocken
Zugriffe gesamt: 2313
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.