Rosie war eher klein von Gestalt; mit kurzen Stampfern in rosa Lackstiefeln und schwarzen Seidenstrümpfen. Ein wuchtiges Gewölbe über mächtigen Schenkeln und ein verschlissener Samtrock, der wieder und wieder das Versteckspiel gewann gegen das, wonach Männer in ihr suchten. Um ihre Hüften trug sie einen fleischigen Rettungsring, an dem sich ein weinender Witwer festhielt, während er versuchte, sein Komma auf den Punkt zu bringen. Und falls er den richtigen Punkt nicht traf, führte Rosie seine Preziosen ein paar Zentimeter höher, zu ihren überreifen Brombeeren, die sich in ihrer Fülle tief auf ihren Bauch niederbeugten, als ob sie dem unerwarteten Gast einen Gruß entbieten wollten. Mit warmen teigweichen Händen streichelte sie die ausgedörrte Schlange, die zu lange unbeweglich in der Sonne gelauert hatte, ohne ein Opfer zu finden. Sie geleitete sie an ihren Gaumen und hauchte ihr für eine halbe Stunde neues Leben ein. Aß lamienhaft das Fleisch, leckte und saugte Blut aus dem Herzen und Eiweiß aus den Wunden, schlug und riss die gefaltete Haut. Und wenn ihn dennoch vorzeitig die Kraft verließ, trank sie seine Tränen noch bevor diese dem Auge entfliehen konnten, strich ihm sanft übers Haar und gab ihm eine brennende Zigarette. Wenn er dann daran sog, wünschte sie, er bemerke nicht, wie der rotglühende Kopf unter der aschenen Haut hervorspähte und ihn nur verhöhnte, weil er selbst nicht mehr in der Lage war, solch eine Hitze zu entfachen und vor einem glimmenden Stäbchen die eigene Waffe strecken musste. Und der Champagner, wenn sie dem Enttäuschten das Nass reichte, stieg in die Nasen und reizte zum Blinzeln und verlagerte das wohlige Prickeln in den falschen Teil der Körper. Da zerbiss er voll Hass und Enttäuschung die Ränder aus Glas. Dann bemühte sie sich um den kindlichsten Gesichtsausdruck, den die ausladende Unterlippe und die erstaunten Augen so einladend gelingen ließen.
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