Atides Zelt

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Atides Zelt

Atides Zelt

Anita Isiris

Wieder wurde der Teppich, der vor dem Zelteingang hing, beiseite geschoben und fünf ältere Männer, die Atide nur flüchtig kannte, traten herein und bildeten einen Halbkreis um das Mädchen. Gelassen streiften sie – wie auf Kommando – ihre Lendenbedeckungen ab. Atides Hals schnürte sich zu. In jenem Jahrhundert sprach noch niemand von Vergewaltigung. Frauen wurden geraubt, entführt, verführt oder ganz einfach genommen. Einen eigenen Willen gestand man ihnen nicht zu – und was nicht da ist, kann man auch nicht brechen. Aus damaliger Sicht waren also sieben Männer – unter der Ägide von Muham Assaf – drauf und dran, eine junge Frau zu verführen.
„Zeig diesen Männern, dass Du eine Frau bist!“ Mit einem kalten Blitzen in den Augen brachte Atides Vater eine Peitsche zum Vorschein und schlug in Atides Richtung. Einige der Stammesbewohner grinsten. Es war schwül in jener Nacht; draussen zirpten ein paar Zikaden. „Los, los, zieh Dich aus!“ Atide erstarrte. „Ihr seid doch gekommen um ihren Arsch zu sehen, oder?“ wandte er sich mit öliger Stimme an seine Genossen. Diese hüstelten verlegen, um einen kleinen Rest Anstand zur Schau zu stellen. Dann zwang Muham Assaf seine Tochter, sich den Männern zu zeigen. Berühren durfte sie keiner; das Ritual verbot dies strengstens. Sie saugten Atide aber mit tellergrossen Augen förmlich auf. Die Blicke der Männer klebten an ihrem Hintern, der von einer Fackel beleuchtet wurde um jedes Detail in Erscheinung treten zu lassen, sie weideten sich ausgiebig an Atides pubertären Brüsten und streiften ihre Lippen, den Hals, den Bauch, die Schenkel und die Füsse. Längst waren die sechs Penisse hart wie Palisadenholz und jagten dem Mädchen Angst ein. Muham Assafs Glied blieb schlaff.
„Uns ist die Kleine zu mager“, liess sich Jussuf al Sharek stellvertretend für seine Kollegen vernehmen. „Ich denke, wir müssen Deine Tochter stopfen.“ Mit diesem Satz begann eine der obszönsten Zeremonien des 17. Jahrhunderts.

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