Tina schrieb ihm, dass sie es sich gut vorstellen könne, ihm hin und wieder eine Strafe aufzubrummen. Sie stichelte sogar ein bisschen, warnte ihn, er solle sich auf dem Sommerfest ja nichts zu Schulden kommen lassen! Dieser Briefwechsel war sehr wichtig für die jungen Leute. Tina und Erwin lernten, dass sie auf ihr Herz hören mussten. Für beide bedeutete das einen riesigen Entwicklungsschritt, der sie wieder ein Stück voranbrachte. Ihre Selbstfindung näherte sich dem Ende zu. Charlotte freute sich ehrlich für die Zwei. Sie hoffte insgeheim, dass sie mal Mäuschen spielen durfte, wenn Tina ihrem Erwin die Hosen strammzog. Vielleicht konnte auch Hannes dabei sein? Charlie wurde feuerrot, als sie sich ein bestimmtes Szenario ausmalte: Charlie und Erwin lagen nebeneinander – über Hannes‘ und Tinas Knien. Sie wunderte sich nicht, als ihr Fötzchen zu kribbeln begann. Charlottes Lust auf das Sommerfest stieg um einige Grade an. Käthe war dafür sehr traurig.
Ricky gehörte nicht zu den Internatsschülern und wurde aus diesem Grund auch nicht eingeladen. Das lebensfrohe Mädchen fand das sehr ungerecht. Es kostete sie einiges an Kraft, ihren Mund zu halten, um sich nicht durch eine vorlaute Bemerkung in Schwierigkeiten zu bringen. Sie verfolgte einen anderen Plan, der ihr vielversprechender erschien. Wenn das Fest in vollem Gang war, würde sie sich abseilen. Ricky konnte sie auch an einem anderen Ort treffen. Käthe grinste befreit. Sie würde irgendeinen Weg finden, um sich mit Richard vergnügen zu können. Das wäre ja noch schöner, wenn sie sich das verbieten ließ! Käthe strich sich über den Popo, der noch immer nicht ganz schmerzfrei war. Sie musste schon achtgeben. Auf Sitzbeschwerden konnte sie eine Weile verzichten.
Hedwig Reiser plagte ein Misstrauen, das sich gegen Magda und Stefan richtete. Die lebenskluge Lehrerin spürte nicht nur das Knistern zwischen den beiden – sie vermochte es auch richtig einzuordnen.
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