Der Ankömmling grüßte die beiden im Wasser mit einem fröhlichen »Hallo!«, setzte sich an den Beckenrand und ließ die Beine im Wasser baumeln.
Franziska unterbrach ihre Schwimmrunde und grüßte zurück: »Hallo, Daniel! Schön, dich hier zu sehen.«
Eva beendete ihre sportlichen Übungen, winkte und rief ihm zu: »Ich lasse euch da mal allein, muss zurück an die Arbeit im Atelier. Euch wünsche ich viel Spaß im Wasser. Habe ich dir schon gesagt, Daniel, dass ich dich bald für mein nächstes Projekt brauche?«
»Nein, das wusste ich nicht! Aber ich stehe dir gern Modell, wann immer du das wünschst.«
Als Daniel mit Franziska allein war, kam sie auf ihn zu geschwommen. Sie stellte sich im brusttiefen Wasser direkt vor ihn, dann stützte sie sich mit beiden Armen auf den Beckenrand, schwang ihren Körper aus dem Wasser und gab ihm einen schnellen Kuss auf den Mund, bevor sie wieder ins Becken glitt.
Der junge Mann freute sich darüber und sagte zu ihr: »Ich sehe, dass es dir gut geht. Aber wo ist Claudia?«
»Das weiß ich nicht so genau. Vielleicht bei Uta, sie hat mal gesagt, dass sie sich zeigen lassen will, wie man mit Ton arbeitet.«
»Das glaube ich nicht, bei Uta bin ich gerade vorbeigegangen. Sie wirkte sehr beschäftigt, wollte jetzt sicher nicht gestört werden. Vielleicht ist Claudia auch in irgendeinem anderen Atelier. Ist ja auch egal!«
»Warum fragst du nur nach Claudia, nicht auch nach Sandra?«
»Sandra habe ich gerade gesehen. Sie liegt als schlummernde Maja bei Meister Hans.«
»Schlummernde Maja? Ich kenne nur die Schlummernde Venus und Die nackte Maja, natürlich auch Die bekleidete Maja, aber die kommt hier wohl nicht in Frage.«
»Ich habe extra schlummernde Maja gesagt, weil sie teils wie die Maja von Goya daliegt, aber teils auch wie die Venus von Giorgione, also so ein Mittelding.«
»Du wieder! Und so liegt sie bei Hans? Und Hans? Was macht der?«
»Was du wieder denkst!
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