„Wow, das wird ja immer besser. Ich fliege auch nach Hanoi, bin geschäftlich für zwei Wochen unterwegs. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Konstantin.“
„Anne“, antwortete sie.
„Das ist ein schöner Name“, erwiderte er.
Sie nickte und dachte: charmant ist er auch noch. Die Stewardess unterbrach die Passagiere mit den Sicherheitshinweisen, wies auf die Schwimmwesten unter den Plätzen, den Ausgang und die Masken bei Druckabfall hin. „Ich bin aufgeregt, bin das erste Mal auf einem Langstreckenflug“, murmelte sie während der Erklärungen.
„Irgendwann ist es immer das erste Mal. Du wirst merken, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Wenn du öfter fliegst, ist das nichts Besonderes mehr. Flugzeuge sind das sicherste Verkehrsmittel.“
„Wenn du meinst, dann vertraue ich deiner kompetenten Einschätzung.“
„Das kannst du. Ich würde niemals eine Falschaussage treffen, immerhin bin ich Anwalt und stehe ich auf der Seite des Gesetzes.“
„Dann knie ich ehrfürchtig vor dir nieder. Du bist als Anwalt unterwegs nach Vietnam?“
„Leider kann ich dir nicht mehr erzählen. Größte Geheimhaltung.“
„Schade.“
„Tut mir leid. Nun zu dir, wo willst du überall hin?“
„Einen Monat Vietnam, danach Kambodscha und Thailand.“
„Großartig, ich beneide dich.“
„Das kann eigentlich jeder machen.“
„Da hast du Recht, wenn bei mir mal nichts los ist, bin ich weg. Dann mache ich es genau wie du.“
„Bestimmt machst du es nicht. Die meisten Leute kleben zu sehr an ihrem kleinen Leben zu Hause.“
„Das kann sein, nur wenn ich jemanden wie dich hätte, würde es mir bestimmt einfach fallen.“
Sie fühlte sich geschmeichelt. Er war sehr nett, fand die richtigen Worte. Inzwischen war der Flieger abgehoben und sie hatte es nicht einmal bemerkt. Der Platz neben ihm war leergeblieben. Er hätte herüberrutschen können, aber er tat es nicht, blieb einfach neben ihr sitzen. Nach einer Weile wurde sie müde und sie stellte das Gespräch ein, zog sich eine Decke über ihren Körper und machte die Augen zu. Sie konnte nicht sofort einschlafen, denn sie spürte Konstantins Arm neben sich. Die stetige Berührung machte sie benommen und sie wünschte sich, ihm näher zu sein.
Auf Wolke sieben
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