Aufgefangen

Verloren in einer Welt aus Liebe und Sex - Teil 38

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Aufgefangen

Aufgefangen

Jo Diarist

In der Wohnung erwartete mich eine Überraschung. Susi war da und hing schluchzend in den Armen ihrer Mutter. Diskret wollte ich mich zurückziehen, weil ich annahm, es sei eine Sache zwischen ihnen, doch Gina bat mich hinzu.
So erfuhr ich, dass Susis Freund ausgezogen war, weil sie keine Kinder bekommen konnte. Irgendetwas war mit ihren Eierstöcken nicht in Ordnung. Der junge Mann konnte das nicht hinnehmen und ließ sie mit dem, erst kürzlich gekauften Haus, allein. Susi zweifelte an sich und suchte Rat, ausgerechnet bei ihrer Mutter, die sie schon länger gemieden hatte.
Und dann kam der absolute Tiefschlag. Gina stand auf und sagte zu mir:
„Ich bin schon spät dran, würdest du dich bitte um Susi kümmern. Wir reden dann, wenn ich wieder zurück bin.“
Tiefer konnte ich nicht fallen, aber Susi zuliebe, bemühte ich mich, das nicht zu zeigen. Ich nahm sie in den Arm und streichelte sie, bis ihre Tränen versiegten.
Nach einigen tiefen Atemzügen löste sie sich von mir, schnäuzte sich, hauchte ein: „Danke“, und blickte mich forschend an.
„Wie siehst du denn aus? Und wo ist Ma hin?“, fragte sie.
Ma, war wie ein Stich ins Herz, denn es erinnerte mich an wunderschöne Zeiten. Gelassenheit vortäuschend antwortete ich:
„Sie hat übers Wochenende eine Dienstreise nach Frankfurt und mir geht es gut. Hier geht es jetzt um dich. Was kann ich für dich tun? Wie kann ich helfen?“
„Nicht ablenken. Ich spüre, das hier was nicht stimmt. Du siehst aus wie der schleichende Tod und sagst jetzt die Wahrheit.“
Noch einmal versuchte ich es mit Ausflüchten, aber Susi ließ nicht locker. Resignierend erzählte ich ihr alles, inklusive der letzten Geschehnisse. Nichts ließ ich aus und erwartete Ablehnung und Unverständnis, aber Susi zeigte plötzlich eine Seite, die mich sehr an Emmelie erinnerte.
Ihre Niedergeschlagenheit war wie weggeblasen. Voller Energie und zielstrebig die Ausstrahlung und sie stellte nur zwei Fragen:
„Glaubst du, dass sich Gina ändern wird und ihr eure Ehe wieder in den Griff bekommt?“
„Nein, ich vermute, es wäre nur von kurzer Dauer.“
„Ziehst du diese Emmelie in Erwägung?“
„Nein, ich könnte nicht damit leben, dass sie ihren Mann vor die Tür setzt, um mich aufzunehmen.“
„Gut, du bist noch der Mann, den ich von früher kenne und du musst auf der Stelle hier raus. Pack dein Zeug! Alles! Nichts bleibt hier! Ich nehm dich mit zu mir, und dann sehen wir weiter.“
Völlig perplex verharrte ich mit offenem Mund.
„Los jetzt, mach schon!“, trieb mich Susi an.
„Wo finde ich Papier und Stift“, fragte sie, als ich mich aufraffte.
„In deinem ehemaligen Zimmer“, gab ich zur Antwort, und schon war sie weg.
Planlos öffnete ich Schubladen und Schränke, warf Kleidung und anderes in Reisetaschen und kam nicht voran. Als Susi mit zwei vollgeschriebenen A4 Blättern in der Hand zu mir kam, war ich bei weitem noch nicht fertig.
Lächelnd sagte sie:
„Warte, ich helf dir.“
Ich erhaschte einen Blick auf die Blätter, las etwas von – Schlampe und Hure – und fragte:
„Darf ich das lesen?“
„Nein, das ist für Gina, damit sie weiß, was los ist und dich in Ruhe lässt“, gab sie kurz angebunden zurück und legte die Blätter verkehrtherum auf den Küchentisch.
Mit Susis Hilfe räumte ich die Wohnung. Alles was mir allein gehörte, trugen wir in ihr und mein Auto. Mehrfach gingen wir alle Zimmer und Schränke durch, und als ich relativ sicher war, dass ich nur Dinge zurückließ, die gemeinsamer Besitz waren, legte Susi ihren Schlüssel zu den Blättern. Wir schlossen die Tür und mein Schlüssel wanderte in den Briefkasten.
Es war ein so plötzlicher Abschluss, dass ich erst zur Besinnung kam, als wir bei Susis Haus anlangten. Kaum noch fähig die Autos auszuräumen, sank am Ende kraftlos auf die Couch im Wohnzimmer. Susi hatte sich seit meinen Geständnissen vollkommen gewandelt. Wirkte zielstrebig, kraftvoll und offenbarte ein Verständnis, das ich nicht erwartet hatte.
Mit einer Flasche Schnaps und zwei Gläsern, setzte sie sich an meine Seite, goss ein und forderte:
„Komm trink, damit du wieder wirst.“
In einem Zug leerten wir die Gläser und Susi wollte nachschenken, ich hielt sie aber auf und bat:
„Wenn du Wein hast, wäre mir das lieber.“
Lächelnd huschte sie davon und brachte das Gewünschte.
Zwei Schlucke später hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich Fragen stellen konnte:
„Wie geht’s jetzt weiter?“
„Nichts hat Eile“, antwortete eine gelassene Susi. „Du entscheidest nichts, bis du wieder klar denken kannst. Das hier, ist jetzt dein Zuhause, bist du dich für etwas entschieden hast. Ich werde dich zu nichts drängen und dir helfen, so gut ich kann.“
„Wieso …“, brachte ich nur heraus, weil mir die Tränen in die Augen schossen.
Susi nahm mich in den Arm, streichelte mich und sagte leise:
„Weil du mir wichtig bist. Schon immer wichtig warst und weil dir meine Mutter das angetan hat.“
Ich würgte meine Tränen hinunter, löste mich und sah ihr in die Augen.
„Erklär mir das bitte.“
Nach einem tiefen Atemzug und einem kräftigen Schluck Wein, enthüllte sie mir, was kein Anderer bisher erkannt hatte:
„Gina war schon immer eine getriebene. Männer sind ihr Spielzeug, das sie solange in Ehren hält, bis es uninteressant wird. Wenn sie ein Neues begehrt, setzt sie alles in Bewegung um es zu bekommen. Ob sie damit Ehen zerstört und bisherige Partner verletzt ist ihr egal. Und wenn sie diesen neuen Mann sicher hat, wird er uninteressant und sie wirft ihn weg. Das ist mir schon klar geworden, bevor du ins Spiel kamst. Mit dir veränderte sich aber etwas. Sie musste mehr um dich kämpfen als gewöhnlich, was sie zu Dingen trieb, die sie vorher nicht gemacht hatte. Dann hast du sie für ihre Fremdfickerei bestraft und ich nahm an, Gina hat endlich ihren Meister gefunden. Vor allem, weil sie sich von da an wirklich anders, als gewöhnlich verhielt, obwohl sie dich sicher hatte. Du warst in der Lage ihr zu zeigen, dass es Konkurrenz gibt und genau das hat sie gehalten. Sie hätte es nicht verwunden, dass sie einmal die Verliererin ist. Nachdem Ariane weg war, hatte ich schon ein bisschen Angst, aber dann hat Lea die Initiative ergriffen und ich bin geflüchtet, um euch Ruhe zu geben und auch noch aus einem anderen Grund. Aber egal, der Punkt ist, dass du dann einen großen Fehler begangen hast. Du hast sie geheiratet. Ich wusste schon zur Hochzeit, dass das nicht gut gehen wird. Von da an warst du uninteressant, weil Lea sich zurückzog und sie suchte nach neuen Spielzeugen.“
Nachdenklich nippte ich an meinem Weinglas.
„Einiges verstehe ich noch nicht. Zum Beispiel gab es immer Regeln, an die sie sich auch gehalten hat. Wieso bis zur Hochzeit und dann nicht mehr?“
„Ich hab’s doch schon gesagt; solange das in ihrem Interesse lag, war es okay, dann ihr egal. Lea hat das übrigens nie durchschaut und ich bereue jetzt, dass ich ihr nichts erzählt habe. Ihr habt euch sehr geliebt, stimmt’s?“
Ich nickte und wieder trat mir das Wasser in die Augen. Da ich aber Susis prüfenden Blick wahrnahm, stellte ich schnell die nächste Frage:
„Wie ist das mit der Lügerei? Am Anfang unserer Beziehung war sie immer grundehrlich, auch wenn es nachteilig für sie schien, wieso dann nicht mehr?“
„Aus einem ähnlichen Grund wie bei den Regeln. Sie hat dir ein Gefühl der Sicherheit gegeben um dich zu halten, später war’s ihr egal.“
„Aber wenn all das so ist, wieso hat sie mir bei Ariane und Lea die Wahl gelassen? Weshalb hat sie mich für eine Nacht zu Ariane geschickt, obwohl sie von der Liebe wusste?“
„Bestand für sie wirklich eine Gefahr? Weißt du genau, was zwischen den beiden besprochen wurde, bevor sie dich hingeschickt hat? Ich könnte mir vorstellen, dass sie Ariane sogar in ihrem Entschluss bestätigt hat und mit der Nacht, etwas verband, was ihr nutzte.“
Deshalb vielleicht der Zorn über Arianes Abschiedsgeschenk, dachte ich, hatte aber noch eine Frage:
„Aber Lea, bei ihr hat sie spontan gehandelt. Was war da der Hintergrund?“
„Hhmm, da bin ich mir nicht sicher, aber vielleicht weil sie Gefallen an der Fickerei mit Tom gefunden hatte. Sie brauchte nicht um einen neuen Mann kämpfen und der Kick von all dem hat ihr sicher gefallen.“
„Weißt du eigentlich alles über mich und diese Zeit“, fragte ich verunsichert.
„Nicht alles, aber vieles“, antwortete sie auflachend. „Dich habe ich nie aus den Augen verloren. Vieles, wie das Verhältnis von dir und Lea erfühlt, weil du mir, wie schon erwähnt, wichtig bist. Und manches von Lea erfahren, als sie weggezogen war.“
Einiges von dem, was Susi gesagt hatte, beschäftigte mich. Ich stellte noch einige Fragen und wir tauschten uns bis weit nach Mitternacht aus. Die Flasche Wein wurde alle und Susi gähnte immer wieder verhalten, also bot ich die Nachtruhe an und fragte, ob ich auf der Couch schlafen könnte.
„Kommt nicht infrage! Ich lass dich nicht grübelnd hier allein. Du schläfst bei mir im Bett. Ich werde dir Wärme und Geborgenheit geben, aber nichts weiter. Ist das okay für dich?“
„Selbstverständlich, aber die Couch wäre es auch“, antwortete ich total überrumpelt.
„Geh duschen, ich habe das Gefühl, du riechst immer noch nach ihr und das kann ich nicht ertragen. Wie ihren Namen. Er wird in meinem Beisein nicht mehr ausgesprochen, genauso wie Mutter in Verbindung mit ihr. Sie ist für mich gestorben und wird wenn nötig, nur noch in der dritten Person erwähnt.“
Mit diesen Worten stand sie auf und räumte den Tisch ab.
Ich war geschockt und konnte trotzt all der Verletzung ihre krasse Abkehr nicht ganz nachvollziehen, verkniff mir aber jedes Widerwort. Nach dem Duschen fand ich sie beim Sortieren und verstauen meiner Habseligkeiten. Sie ging also davon aus, dass ich nicht so schnell gehen würde.
Diskret setzte ich mich im Schlafzimmer, mit dem Rücken zu ihr auf die Bettkante, als Susi in ihren Schlafanzug schlüpfte. Ich hatte das schon im Bad getan und legte mich, nachdem Susi unter die Zudecke geschlüpft war, ganz an die rechte Seite des großen Ehebettes. Sie lachte leise und meinte:
„Komm her, ich beiße nicht. Du sollst Wärme und Geborgenheit bekommen, was so nicht geht.“
Zaghaft drehte ich mich um, wagte es aber dennoch nicht, sie zu berühren.Susi machte das Licht aus, rutschte auf meine Seite, bettete meinen Kopf auf ihre Schulter und forderte:
„Halt dich an mir fest, lass alle Gedanken an die letzten Tage fahren und schöpfe Kraft aus meiner Nähe.“
Alles leichter gesagt, als getan. Schon das mit dem Festhalten traute ich mir nicht, weil ich da vielleicht ihre Brust berühren würde. Susi ließ aber keinen Zweifel daran, dass sie das ernst meinte, griff sich meinen Arm, legte ihn quer über ihren Körper und faltete ihre Hand in meine.
All diese Handlungen verunsicherten mich zutiefst. Ja, es war ein wunderschönes Gefühl der Sicherheit, was mich umfing und doch verband mich mit Susi nicht viel. Ich kannte sie nur aus der Anfangszeit meiner Gina-Beziehung, später hatte sie sich sehr rargemacht und doch behandelte sie mich mit einer Vertrautheit, die ich kaum kannte. Schlaf fand ich deshalb lange nicht und auch Susi erweckte nicht diesen Eindruck. Sie hielt mich aber die ganze Zeit fest und so kehrte gegen Morgen so viel Ruhe in mich ein, dass ich doch noch einschlummerte.
Ich erwachte bei Tageslicht und fand mich allein im Bett. Susis Wecker zeigte 7:30Uhr an. Erschrocken wollte ich aufspringen, als mir bewusst wurde, es war Samstag und somit keine Eile geboten. An die letzten Ereignisse denkend, sank ich zurück, hörte Susis Wagen wegfahren und eine Weile später wiederkommen.
Den weiteren Geräuschen entnahm ich, dass sie in der Küche werkelte, konnte mich aber nicht dazu durchringen aufzustehen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die Tür leise öffnete und Susi hereinsah. Sie fand mich munter und setzte sich lächelnd an meine Seite.
„Geht’s dir ein bisschen besser?“, fragte sie mit forschendem Blick.
„Ja, ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.“
Wie eine Liebende streichelte mir Susi sanft übers Gesicht, lächelte versonnen und stand auf.
„Wenn du mir danken willst, dann steh auf und leiste mir Gesellschaft beim Frühstück“, und schwups, war sie zur Tür hinaus.
Alles mit und um Susi verunsicherte mich zusehends und doch gab sie mir eine Geborgenheit, die ich schon lange vermisst hatte. Als ich die Küche betrat, verstärkte sich dieses Gefühl noch mehr.
Der Tisch war liebevoll für uns zwei gedeckt. Alles was das Herz begehrte aufgetragen. Frische Brötchen, Butter, Marmelade, Honig, frisch gekochte Eier, Wurst, Käse und heißer Kaffee. Alles schön hergerichtet und von einer herzlich lachenden Susi gekrönt.
Zum ersten Mal seit langer Zeit nahm ich sie richtig wahr. Susi war zur Frau geworden. Ihre langen blonden Haare fielen leicht gewellt über die Schulterblätter. Der Seitenscheitel, bis zu den kräftigen Augenbrauen. Das Gesicht wirkte immer noch jugendlich, beherbergte aber auch einen wissenden, ernsten Zug. Sinnliche Lippen verzogen sich gerne zu einem Lächeln. Das gesamte Gesicht strahlte Wärme und innere Gelassenheit aus, was ich erstaunlich fand, nachdem sie gestern so verzweifelt schien.
Ihre Hände, die unablässig in Bewegung zu sein schienen, waren kräftig und hatten kurze, aber gut gepflegte Fingernägel. Die Brüste waren noch ein bisschen gewachsen und ich schätzte sie, wie bei Emmelie auf Körbchengröße D. Die restliche Figur, also Bauch, Po und Beine, erinnerten mich an Ariane. Kurzgesagt, Susi war eine hübsche, begehrenswerte Frau geworden.
Als ich ihrem Blick begegnete und das spitzbübische Schmunzeln sah, blickte ich verschämt zu Boden. Sie hatte meine Musterung bemerkt, ging aber nicht darauf ein und forderte mich auf, Platz zu nehmen.
Nach einem ausgedehnten Frühstück und dem Abräumen des Tisches, legte Susi eine mir ungewohnte Betriebsamkeit an den Tag. Meine gesamte Kleidung wanderte in die Wäsche. Nichts durfte nach Gina riechen. Alles andere verstauten wir gemeinsam. Schließlich führte sie mich durch Haus und Grundstück. Bat mich bei dem einen oder anderen um Hilfe und machte mit mir am Nachmittag einen ausgedehnten Spaziergang ins nahe gelegene Waldgebiet.
Am Abend kuschelten wir uns wieder im Bett zusammen und diesmal schlief ich schnell auf ihrer Schulter ein. Der Sonntag verlief ähnlich, nur dass mich Susi auch noch mit ihren überragenden Kochkünsten überraschte. Erst am Abend kamen wieder einmal Gedanken an Gina auf. Sie musste zwischenzeitlich heimgekehrt sein und Susis Nachricht gefunden haben. Die Frage, was in dem Moment in ihr vorging, beschäftigte mich sehr. Susi fühlte das und lenkte mich mit allem Möglichen ab, bis wir zur Ruhe gingen. In dieser Nacht schlief ich nicht so gut wie in der vorangegangenen, wurde aber von Susi verständnisvoll gehalten.
So vergingen vier Wochen wie im Fluge. Ich ging auf Arbeit, kehrte abends in Susis Haus zurück, wurde empfangen, wie ein geliebter Ehemann und in alles integriert. An den Wochenenden unternahmen wir große Wandertouren, besuchten Museen, kurzum, Susi beschäftigte mich durchgehend, damit ich nicht auf dumme Gedanken kam.
Langsam hatte sich mein Zustand stabilisiert, da sich Gina auch fernhielt. Also deutete ich am Samstag nach vier Wochen an, dass ich mich um eine Wohnung kümmern würde, um ihr nicht weiter zur Last zu fallen. Susi sagte nichts dazu und ihre Miene blieb unbewegt.
Wie jeden Abend wandte ich mich ab, als sie sich bettfertig machte, und drehte mich erst um, als das Licht aus war. Susi schmiegte sich an mich und ich fuhr erschrocken zurück, als ich ihre nackte Haut fühlte. Sie folgte meiner Bewegung und sagte:
„Ich will nicht, dass du gehst. Ich hoffe, dass du bei mir bleibst, ich will dich lieben, umsorgen und jetzt mit dir schlafen.“
Bevor ich antworten konnte, hatte sie schon ihre Lippen auf die meinen gepresst und ich war so überrascht, dass ich gar nicht reagieren konnte. Sie löste sich wieder und bat:
„Bitte küss mich. Zeig mir, dass ich dir nicht gleichgültig bin.“
Sie hatte unglaublich viel für mich getan, mir so sehr geholfen, natürlich war sie mir nicht gleichgültig, doch eine Beziehung hatte ich nicht in Erwägung gezogen, weshalb ich zögerte.
„Biittee“, flehte sie nochmals und da konnte ich nicht anders, denn es wäre mir wie ein Verrat vorgekommen.
Unsere Lippen fanden sich und erst verhalten, dann immer wilder küssten wir uns. Sie streichelte mich, presste sich an mich und forderte:
„Sei nicht so gehemmt, fühle meinen Körper, meine Lust und werde eins mit mir.“
„Du musst das nicht tun Susi, ich bleibe auch so bei dir, wenn du das möchtest“, wandte ich ein.
„Ich will es aber. Sehne mich schon so lange danach und musste mich all die Nächte in den letzten Wochen zwingen, dir nicht zu nahe zu treten. Komm jetzt, lass dich fallen.“
Das tat ich dann auch. Zärtlich streichelte ich sie, fühlte zum ersten Mal ihre nackten Brüste, die kaum erigierten Brustwarzen, den kleinen Hügel unter dem Rippenansatz und ihre Scham. Als hätte sie sich mit Emmelie abgesprochen, hatte auch Susi einen behaarten Venushügel. Die Wölbung war markant und die Wolle darauf fühlte sich geil an.
Meine Hand wanderte weiter runter und drückte sich zwischen ihre glatten, weichen Schamlippen. Willig spreizte Susi ihre Beine und biss mir sanft in die Zunge, als ich mit dem Finger leicht in sie eindrang. Ihr Atem ging gepresst und eine leises:
„Uuhhm“, begleitete jedes Ausatmen.
Meine Küsse wanderten ihren Hals hinab, auf die Brüste und Susi krallte sich in meinen Haaren fest. Anders als bei Gina, verlief alles harmonisch und gefühlvoll. Ich brachte es nicht über mich, ihre Nippel zu zwirbeln oder sie mit den Zähnen zu bearbeiten. Weiter wanderte ich mit meinen Küssen über den Bauch bis zum Lustzentrum. Ausdauernd verwöhnte ich ihre Muschi, saugte und leckte am ausgeprägten Kitzler und drückte die Zunge leicht in das enge Loch.
Erst als sie mich hochzog und bat:
„Fick mich jetzt, bitte steck ihn endlich rein“, legte ich mich zwischen ihre Beine.
Susi war so eng, dass ich ihr fast Gewalt antun musste, um in sie einzudringen, aber ihren Lauten und Handlungen zufolge, war ihr das nicht unangenehm. Gefühlvoll begann ich sie zu stoßen, was sie mit lustvollem Stöhnen begleitete. Bald drückte sie ihre Beine an den Oberkörper, damit ich auch tief genug eindringen konnte und ihre Lippen suchten immer wieder die meinen.
Weil sie so eng war und ich seit vier Wochen keinen Sex mehr hatte, dauerte es nicht lange, bis ich zum Orgasmus kam, und da sie ja nicht schwanger werden konnte, kam ich ungefragt in ihr. Susi klammerte sich an mich, streichelte und küsste mich, als sie es merkte, aber ich war unzufrieden. Es war ähnlich wie bei meiner ersten Frau. Ich hatte sie nicht zufriedenstellen können, keinen Orgasmus bei ihr bemerkt.
Traurig, wie ich war, flüsterte ich:
„Entschuldige bitte.“
Mit Unverständnis in der Stimme, fragte Susi nach:
„Warum entschuldigst du dich?“
„Weil es so schnell ging und du vermutlich nicht viel davon hattest.“
„Manchmal bist du wirklich ein kleiner Trottel“, meinte sie leise lachend. „Hast du nicht gefühlt, wie ich es genossen habe? Es war doch wunderschön. Gefühlvoll, voller Zärtlichkeit, was erwartest du denn von einem ersten Mal? Wir müssen beide erst herausfinden was dem anderen gefällt und antörnt. Ich für meinen Teil, bin sehr glücklich und zufrieden.“
Es beruhigte mich nicht wirklich und missmutig vor mich hin brummend rutschte ich von ihr runter. Susi nahm meinen Kopf in die Hände, küsste mich und sagte:
„Hör zu, ich weiß nicht, mit was für Ansprüchen dich die anderen belegt haben, aber ich bin nicht wie Ariane, Lea, Emmelie oder naja, sie. Ich bin Susi und anders, dass weiß ich. Mir sind Dinge wichtig, die andere belächeln. Das Häusliche zum Beispiel. Wenn ich für dich koche und backe und es schmeckt dir, macht mich das glücklich. Kann ich dir Wärme und Geborgenheit geben, geht es auch mir gut. Und was mir beim Sex gefällt, wirst du schon noch herausfinden und mit dem jetzt eben, hast du mich schon mal sehr, sehr glücklich gemacht. Bleib so, wie du bist und du kannst nichts falsch machen.“
„Ach Susi, ich bin einfach unglaublich unsicher. In den letzten Jahren habe ich einen Fehler nach dem anderen begangen. Habe Menschen verletzt, die ich nicht verletzen wollte. Du bist so unglaublich fürsorglich und einfühlsam, dich will ich auf keinen Fall verletzen. Und da ist dann noch …“
„Komm mir jetzt ja nicht mit dem Alter! Ich weiß, dass du das Problem schon bei Lea hattest. Für mich spielt es keine Rolle und im Herzen bist du noch genauso jung wie ich“, fuhr mir Susi über den Mund.
„Was du für eine energische junge Frau du geworden bist“, stellte ich sie streichelnd, fest. „Wenn ich wirklich bei dir bleiben darf, kann ich vermutlich endlich Ruhe finden, aber sag mir, wann ist das denn entstanden?“
Nach einem weiteren Kuss fragte Susi:
„Du hast es nie bemerkt, oder?“
„Was bemerkt?“
„Dass ich mich schon seit den ersten Tagen, als du in unser Leben getreten bist, zu dir hingezogen fühlte. Richtig zur Liebe ist es geworden, als du mit mir die Bewerbungen für die Ausbildung, durchgegangen bist. Du saßt an meiner Seite. Ich konnte deinen Atem auf meiner Haut spüren, wenn du mir etwas erklärt hast. Hab gedacht, meine Hand verbrennt, als mich deine berührte, und konnte kaum noch klar denken vor lauter Erregung.“
„So lange schon“, entfuhr es mir erstaunt.
„Ja, und jede Frau, die du geliebt hast, habe ich beneidet. Ich war nie böse auf sie, wäre nur gerne an ihrer Stelle gewesen.“
Wieder einmal war ich ein bisschen überfordert. Wieso nur begegneten mir die Frauen immer wieder mit so viel Liebe? In mich gekehrt, streichelte ich Susi ohne es richtig wahrzunehmen. Wie gut sie mich aber schon kannte, verdeutlichten ihre nächsten Worte:
„Grübele nicht so viel, das ist dein großer Fehler und das einzige, was mich ein bisschen an dir nervt. Du steigerst dich immer so tief hinein, dass es dich runter zieht. Kuschel dich an mich, nackt wie du bist. So will ich wenn möglich jetzt immer mit dir ins Bett gehen, und wenn es dir so ist, machst du mich heute Nacht oder morgen früh noch einmal glücklich.“

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