Auftragsmörderin

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Auftragsmörderin

Auftragsmörderin

A. David

„Beweg dich“ sagte sie und dirigierte mich der Pistole in Richtung Abstellraum. Langsam ging ich vor ihr her. Als wir dort angekommen waren, musste ich in der Mitte des kleinen Raumes stehenbleiben. Fieberhaft suchte ich nach etwas, was ich als Waffe nutzen konnte. Eine Axt stand aufrecht hinter dem Schneeschieber. Es wurde mir bewusst, dass ich nach Lage der Dinge den Winter nicht mehr erleben würde. Wahrscheinlich nicht mal mehr den Abend des heutigen Tages.

„Vergiss es“ sagte die Frau in der Lederkombi, als habe sie meine Gedanken erraten. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie keine schweren Motorradstiefel, sondern Lederstiefel mit hohen Absätzen trug. Sehr hohen Absätzen.

Sie stöberte in den Schränken und entdeckte eine Wäschekordel, die sie herausnahm. Die Pistole machte einen Schlenker in meine Richtung. Ich verstand und ging wieder zurück.

Dann waren wir wieder im Wohnzimmer. Die Frau sah auf die Uhr.

„Deine Frau kommt gegen sechs von der Arbeit. Da haben wir ja noch ein bisschen Zeit.“

„Wofür?“ fragte ich. Sie war gut informiert.

Sie dirigierte mich zu dem deckenhohen Kratzbaum, den wir mal für Lady Gaga angeschafft hatten. So hieß eine Maine Coon Katze, die schon länger nicht mehr unter uns weilte. Der Kratzbaum war mit Winkeln und Dübeln in der Decke verankert.

Ich musste mich mit dem Rücken gegen den Kratzbaum stellen und die blonde Frau verschwand aus meinem Blickfeld.

„Mach keinen Quatsch“ sagte die Frau hinter mir. „Arme nach hinten.“

Ich folgte dem Befehl und sie fesselte meine Handgelenke mit der Kordel an den Stamm des Kratzbaumes. Die Fesselung war straff, ließ aber noch das Blut zirkulieren.

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