Auftragsmörderin

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Auftragsmörderin

Auftragsmörderin

A. David

„Wem bin ich auf die Füße getreten?“ fragte ich so beiläufig, wie es mir in dieser Situation möglich war. Diese unglaublich hübsche Frau saß mir gegenüber. Blonde, kurze Haare, ein schönes Gesicht, schlanke Figur, drahtig, sportlich, sehnig. Sie trug eine Lederkombi. Ihre Oberweite war kaum zu erkennen. Wahrscheinlich hatte sie eher flache Brüste, ein großer Busen war in ihrem Job vielleicht eher hinderlich.

Ich war am späten Nachmittag von der Arbeit nach Hause gekommen. Als ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte, stand die Frau plötzlich im Türrahmen zwischen Küche und Flur. Sie dirigierte mich ins Wohnzimmer. Mit der Pistole in ihrer Hand verfügte sie über ein starkes Argument. Sie setzte sich auf die Couch, ich wurde genötigt, ihr gegenüber in einem Sessel Platz zu nehmen. Es war schon etwas schummerig, aber sie ließ das Licht aus. Wie war sie hereingekommen? Aber das war wohl eher mein kleinstes Problem.

Schon merkwürdig, dass man im Angesicht des Todes über die Brüste der Frau nachdenkt, die einen gleich erledigen wird. Locker hielt sie die Luger mit dem Schalldämpfer in der Hand. Es sah irgendwie spielerisch aus. Aber ich traute ihr zu, die Pistole auf mich zu richten und abzudrücken, ohne mit der Wimper zu zucken.

„Das weiß ich nicht“ sagte sie mit einer erstaunlich sanften Stimme. „Und wenn ich es wüsste, würde ich es nicht sagen. Ich bekomme über ein Postfach meine Aufträge. Der Auftraggeber verschickt einen Umschlag, der enthält ein Foto der Zielperson und ein Dossier. Private Adresse, ein Bild vom Auto mit Kennzeichen, Familienmitglieder, Haustiere, Hobbies, Beruf, Adresse vom Arbeitsplatz, alles, was man sich so vorstellen kann. Und das wichtigste: Geld. Überwiesen auf ein Schweizer Nummernkonto oder auf die Cayman Islands oder nach Liechtenstein. So, wie ich es haben möchte. Also, wer dich aus dem Weg haben will, weiß ich nicht. Vielleicht hast du die falsche Frau gevögelt, vielleicht etwas mitgekriegt, was du nicht mitkriegen solltest, oder es liegt eine Verwechselung vor. Auch das gibt es.“

„Du machst mich alle und hinterher heißt es: Upps, das war der Falsche?“

„Du kriegst es nicht mehr mit.“

„Da bin ich aber froh. Aber ich wüsste schon gerne, wem ich einen Auftragsmord wert bin. Wie viel bekommst du? Was ist, wenn ich die das Doppelte biete und du verzichtest auf deinen Job?“

„Oh, das ist ja ganz originell. Das hat noch niemand versucht. Dass da vor dir noch keiner drauf gekommen ist. Schlag es dir aus dem Kopf. Wenn sich das rumspricht, dass ich jemanden laufen ließ, der die Summe verdoppelt hat, bin ich verbrannt. Dann kriege ich keinen Auftrag mehr. Und ich brauche noch ein paar Jahre, bis ich mich zur Ruhe setzen kann.“

„Wie alt bist du?“

„27. Also, ehe das hier in eine Quiz-Show ausartet: ich möchte langsam zum Ende kommen. Hast du noch einen Wunsch? Und falls du meinst, ich würde dir einen blasen, einen runterholen, nackt für dich tanzen oder mit dir ficken: das ist genauso originell wie der Vorschlag, mein Honorar zu verdoppeln. Telefonieren scheidet aus, ebenso, dass du einen Abschiedsbrief schreiben darfst. Du bekommst eine Kugel in den Kopf, ich mache ein bisschen Unordnung und es sieht nach einem Raub aus, bei dem der Räuber die Nerven verloren hat. In sechs Monaten wird die Akte geschlossen. Täter nicht zu ermitteln.“

„Kann ich ne Pizza haben?“

„Sorry, telefonieren ist nicht.“

„Also, gibt es jetzt keine Pizza für mich? Habe ich einen anderen Wunsch frei?“

„Du kannst mich am Arsch lecken.“

„Das wäre Nummer 5 auf meiner Liste. Nummer drei wäre, deine Spalte zu lecken.“

„Vergiss es.“

„Da in der Anrichte, in der obersten Schublade, liegen 1.500,00 EURO. Würdest du mir dafür einen blasen?“

„Du bist ein Idiot. Warum hast du mir gesagt, wo das Geld liegt? Ich kann es nehmen, erledige dich und muss nichts dafür tun.“

„Ich hab dich reingelegt. Das Geld liegt woanders“ behauptete ich schwach.

„Oh, du spielst Spielchen mit mir. Das kann ich auch.“

Mit der freien Hand zog sie den Reißverschluss des Oberteils nach unten. Es entstand ein V-förmiger Ausschnitt, der ihre Brüste zu einem großen Teil freigab. Ihr Busen war klein, hatte aber eine sehr schöne Form. Ich musste zugeben, dass mir der Anblick gefiel.

Sie stand auf, mich im Auge behaltend. Langsam ging sie zur Anrichte und zog die oberste Schublade auf. Obenauf lag ein Kuvert. Die Frau nahm es heraus und öffnete es. Es war nicht zugeklebt. 15 Hunderter kamen zum Vorschein.

„Ein nettes Zubrot.“

Sie setzte sich wieder auf die Couch mir direkt gegenüber. Warum musste sie die blöde Pistole in der Hand haben? Ich weiß nicht, ob ich ihr körperlich überlegen wäre, wenn ich das Überraschungs-moment ausnutzen konnte und ich mich auf sie stürzen könnte. Vermutlich beherrschte sie in Ansätzen auch eine Kampfsportart. Ich überlegte krampfhaft, wer mich aus dem Weg haben wollte.

Sie hatte das Kuvert auf den Couchtisch gelegt, der zwischen uns stand. Sie wechselte die Pistole in die andere, in die linke Hand. Wahrscheinlich wurde ihr die Waffe langsam zu schwer. Dann machte sie etwas Unerwartetes. Mit den Fingern der rechten Hand rieb sie sich aufreizend zwischen den Beinen.

„Der Anblick von Geld macht mich immer ein bisschen geil“ sagte sie und rieb sich heftiger, leckte sich mit der Zunge über die perfekt geschminkten Lippen. Ich hatte das Gefühl, da ging noch etwas. Wenn sie mir schon eine Kugel in den Kopf jagen wollte, musste es doch möglich sein, vorher noch etwas Spaß zu haben.

„Steh auf“ sagte sie plötzlich. Ich tat, was sie wollte und hob automatisch die Hände. Was kam denn jetzt?

„Ist das dahinten so eine Art Abstellkammer?“

Ich nickte.

Sie war ebenfalls aufgestanden. Ich konnte ihre makellose Haut sehen. Ich hatte den Wunsch, sie an den Hüften zu fassen, an mich heran zu ziehen und an ihren Knospen zu saugen.

„Beweg dich“ sagte sie und dirigierte mich der Pistole in Richtung Abstellraum. Langsam ging ich vor ihr her. Als wir dort angekommen waren, musste ich in der Mitte des kleinen Raumes stehenbleiben. Fieberhaft suchte ich nach etwas, was ich als Waffe nutzen konnte. Eine Axt stand aufrecht hinter dem Schneeschieber. Es wurde mir bewusst, dass ich nach Lage der Dinge den Winter nicht mehr erleben würde. Wahrscheinlich nicht mal mehr den Abend des heutigen Tages.

„Vergiss es“ sagte die Frau in der Lederkombi, als habe sie meine Gedanken erraten. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie keine schweren Motorradstiefel, sondern Lederstiefel mit hohen Absätzen trug. Sehr hohen Absätzen.

Sie stöberte in den Schränken und entdeckte eine Wäschekordel, die sie herausnahm. Die Pistole machte einen Schlenker in meine Richtung. Ich verstand und ging wieder zurück.

Dann waren wir wieder im Wohnzimmer. Die Frau sah auf die Uhr.

„Deine Frau kommt gegen sechs von der Arbeit. Da haben wir ja noch ein bisschen Zeit.“

„Wofür?“ fragte ich. Sie war gut informiert.

Sie dirigierte mich zu dem deckenhohen Kratzbaum, den wir mal für Lady Gaga angeschafft hatten. So hieß eine Maine Coon Katze, die schon länger nicht mehr unter uns weilte. Der Kratzbaum war mit Winkeln und Dübeln in der Decke verankert.

Ich musste mich mit dem Rücken gegen den Kratzbaum stellen und die blonde Frau verschwand aus meinem Blickfeld.

„Mach keinen Quatsch“ sagte die Frau hinter mir. „Arme nach hinten.“

Ich folgte dem Befehl und sie fesselte meine Handgelenke mit der Kordel an den Stamm des Kratzbaumes. Die Fesselung war straff, ließ aber noch das Blut zirkulieren.

„Füße nach hinten“ befahl die Frau. Wieder kam ich der Aufforderung nach. Was sollte ich sonst machen?

Ich spürte ihre Finger an meinen Hosenbeinen und sie fesselte auch meine Füße an den Kratzbaum. Ich war vollkommen wehrlos.

Die Frau in der Lederkombi erschien wieder in meinem Blickfeld. Sie legte die Pistole vorsichtig auf den Couchtisch und kam wieder in meine Richtung. Dann zog sie den Reißverschluss des Oberteils ganz nach unten, sie umfasste mit den Händen ihre Brüste und zog an den Nippeln.

„Na, wollen wir noch etwas Spaß haben?“ hauchte sie und brachte ihre Kopf dicht an mein Ohr. In meiner Hose wurde es eng.

Sie drehte sich von mir weg und zeigte mir ihren Rücken. Langsam zog sie das Oberteil aus. Sie bückte den Oberkörper nach vorn und präsentierte mir ihren knackigen Arsch. Sie führte die rechte Hand zwischen den Beinen hindurch und strich mit dem Mittelfinger langsam zwischen der Arschritze und ihrer Spalte hin und her. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich das kalt ließ.

Die Lederhose war kein Bestandteil einer Motorradkombination, denn sie wies einen ungewöhnlichen Reißverschluss an der Seite von jedem Bein auf. Innerhalb weniger Sekunden entledigte die Frau sich der Hose. Sie trug kein Höschen, hatte sich wieder umgedreht und stand nackt vor mir. Die Killerin hatte nur noch die Stiefel mit den hohen Absätzen an. Die blonde Frau war zwischen den Beinen makellos glatt rasiert. Sie sah unglaublich scharf aus.

„Wehe, es lohnt sich nicht“ sagte sie, kam näher, kniete sich vor mich hin und öffnete den Reißver-schluss meiner Jeans. Ich konnte es kaum erwarten, was sie mit meinem Schwanz anstellen würde.

„Ich hab zu wenig Licht“ rief Markus, der Kameramann.

„Cut“ rief Regisseur Andreas. „Zwei Minuten Pause.“

Das Licht wurde angemacht und ich blinzelte. Stimmengewirr erhob sich.

Kerstin zog sich wieder die Lederjacke über. „Schlechtes Timing“ grinste sie.

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