Je mehr sie darüber redete, wie sehr ihr Ehrlichkeit und Seriosität von der ersten Minute eines Treffens an wichtig seien und dass die meisten Männer ohnehin immer nur mit ihr ins Bett wollten, desto mehr bereute er, dass er sich ins Auto gesetzt hatte.
Ihr Busen sah jedoch vielversprechend aus. Und erst ihr Hintern – erste Sahne.
Markus war 31, geschieden und hatte eine Tochter, die mit ihrer Mutter in der Schweiz lebte. Die Trennung war nun bald vier Jahre her und bis auf eine Wochenendbeziehung hatte er keine nachhaltigen Erfahrungen hinsichtlich wahrer Liebe aufzuweisen. Jede Menge Frauen, Sex und Einsamkeit. Und wieder schien es nur darauf hinauszulaufen. Dieses Mal lag es aber eindeutig an seinem Gegenüber. Aber ansonsten? Hatte er Angst vor einer neuen Beziehung? War er zu wenig mit sich selbst im Reinen, um sich ständig in irgendwelche Abenteuer zu stürzen? Er hatte daran eigentlich jegliches Interesse verloren. Seine Ex-Frau war vor zwei Jahren zu ihrem neuen Freund gezogen. Sie hatte sich einen Dreck darum geschert, dass er sich dagegen ausgesprochen hatte. Er wollte nicht, dass sie mit ihrer Tochter in ein anderes Land zog. Gemeinsame Obsorge. Zwei leere Wörter in der Rechtsprechung. Wie so viele weitere leere Wörter. Seitdem sah er seine Tochter nur noch jedes dritte Wochenende. Kommenden Freitag würde es wieder so weit sein. Er freute sich darauf.
Das Telefon klingelte. Festnetz. Sie ging nicht ran.
„Das ist sicher meine Nachbarin, die mir erzählen will, dass ihr letztes Date in die Hose gegangen ist. Weißt du, ich möchte mich einfach wieder ganz normal verlieben. Mit Schmetterlingen im Bauch, Sehnsucht und allem, was dazugehört. Ich verliebe mich sehr schnell, wenn alles passt.“
Er nicht. Markus dachte daran, dass sie vielleicht nicht gleich alles beim ersten Treffen dem Mann aufs Auge drücken sollte.
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