Yves begleitete mich wie selbstverständlich auf meiner Shoppingtour und war ein guter Berater mit Geschmack und Sinn für meinen Geschmack. Zwischendurch speisten wir vor einer unscheinbaren, aber gut besuchten Bar deliziöse Häppchen, Petiscos und Empanadas. Auf der Toilette zog ich endlich meine doch etwas drückenden Metallteile aus Anus und Vagina und genoss nun entspannter die von Anzüglichkeiten freie Konversation. Die Zeit verging wie im Flug und ich musste mein letztes Shuttle erreichen. Yves hatte angeboten, mich zu meinem Hotel zu fahren, aber aus irgendeinem Grund lehnte ich ab und so geleitete er mich zur Haltestelle. Darf ich Sie einladen, mich zu besuchen? fragte er leise, nachdem er mir die Tüten mit meinen Einkäufen übergeben hatte. Keine Angst, ich koche nicht, ich lasse etwas aus dem Restaurant kommen. Sie müssen nicht befürchten, mein Versuchskaninchen zu sein.
Nun, ich gehe gern ein Wagnis ein, antwortete ich vieldeutig. Ist 20 Uhr recht? Er nickte, gab mir seine Karte für die Anreise und winkte, als der Bus abfuhr.
Ich war gespannt.
*
Yves' Domizil lag hoch oben auf den Klippen. Schon die Fahrt dorthin offenbarte einen Atem beraubenden Blick auf die Felsenküste und das Meer. Der junge Taxifahrer hatte geschluckt, als ich mit meinem Jessica-Rabbit-Kleid eingestiegen war. Er schluckte nochmals hörbar, als ich zahlte, denn da war mein Dekolletee direkt unter seiner Nase. Und er sah mir lange nach, als ich den Weg zu der prächtigen Poolvilla hoch stöckelte in meinen Pflaster-untauglichen Highheels. Ich reiste mit kleinem Gepäck, schließlich hatte ich eine Woche Zeit zum Shoppen in dieser traumhaften Gegend mit fast schon dekadent luxuriöser Infrastruktur. Nur dieses teure Kleid hatte ich schon von zu Hause mitgenommen für den Falle der Fälle. Es bestand aus annähernd nichts, so dass es in meine Handtasche gepasst hätte und war die Sünde selbst.
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