Nichts ist wie es scheint
Gleich nach dem Frühstück saßen wir wieder im Sattel und ‚machten‘ die acht Meilen nach Frederik. Und dann lag Frederik vor uns.
Am Rand des Städtchens lasen wir auf dem Ortsschild ‚Welcome to Frederik (Oklahoma) – Population: 3.523‘. Die Zahl stammte sicher noch aus vorapokalyptischen Zeiten. Quer über das Schild hatte jemand ‚Home of Mad Max‘ gesprüht. Das, meine Freunde, hätte uns misstrauisch machen sollen, aber wir ritten hindurch.
Es war, wie sich bald herausstellte, eine dieser typischen US-amerikanischen Städte mit einem Grundriss vom Reißbrett, geplant statt organisch gewachsen. Die Straßen verliefen im brettebenen Terrain streng geometrisch in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung und teilten die Stadt in Blöcke auf.
Auf dem Weg zum Zentrum ritten wir auf der 183 an zumeist einstöckigen, maximal zweistöckigen Holzhäusern hinter großzügigen Vorgärten rechts und links der Straße vorbei.
Zum Zentrum hin wechselte der Baustil. Die Häuser waren hier höher und aus Ziegelsteinen errichtet. Die sehr flachen Dächer waren kaum zu sehen, so dass es wirkt, als ob die Häuser alle Flachdächer hätten.
Im Zentrum teilte die ost-westlich verlaufende ‚E.Grant Avenue‘ die in Nord-Süd-Richtung verlaufende 183 in die ‚Northern Main Street‘ und die ‚Southern Mainstreet‘.
An der Kreuzung ‚E. Grant Av.‘/‘South. Main Street‘ dominierte das ‚Grand Hotel‘ das Stadtbild, dass mit seinen immerhin fünf Etagen die anderen drei- manchmal auch vierstöckigen Gebäude noch um ein Stockwerk überragte. Vor dem Gebäude standen links und rechts des Eingangs zwei Bewaffnete, schmierig und brutal aussehend. Die beiden Hauptstraßen waren sehr belebt. Fußgänger, Reiter, zwei- oder vierspännige Frachtwagen, seltener ein Pkw oder Truck. Hinter uns, ein, zwei Blöcke zurück, hörten wir eine Schießerei. Aus einer Bar wurde gerade ein Betrunkener hinausgeprügelt. Eine Gruppe Berittener kreuzte in wildem Ritt unseren Weg.
Badespaß in Manitou
Nach dem großen Sterben – Teil 9
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Badespaß in Manitou
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