Badeverbot

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Mar, Sascha del

Keine Menschenseele. Auch Toni, ihr Lieblingskellner der um diese Zeit meistens Dienst hatte, war nirgends zu sehen. Sie schaute sich um. Es war als hätte die Sonne alles Leben verdörrt und der Rest hatte sich irgendwo verkrochen und wartete sehnsüchtig, dass die Nacht hereinbrach. Aber irgendetwas hatte sich verändert. Sie blinzelte und schaute nach oben. Die Sonne stand hoch und die Luft lag wie immer schwer über der Stadt. Und trotzdem. Etwas war anders. Von der Ferne sah sie Wolken. Gewitter! Das war es! Gewitter lag in der Luft! Endlich die ersehnte Abkühlung!
Sie begann zu schwitzen. Aber mit Schwitzflecken oder vielleicht noch schlimmer – mit Schweißgeruch – wollte sie Toni natürlich unter keinen Umständen unter die Augen treten. Sie bildete sich ein, schon des Öfteren einen dieser bestimmten Blicke aus seinen Augen aufgefangen zu haben. Diesen hungrigen Blick. Voller Gier. Irgendwann als er ihr einmal einen Cappuccino brachte, legte er fast unmerklich die Hand auf ihren Oberschenkel und strich nur für eine Sekunde ein wenig weiter nach oben. Um sie herum jede Menge Cafébesucher, die wild durcheinander redeten und gestikulierten. Jeder mit seinem eigenen privaten Mikrokosmos beschäftigt. Keiner bemerkte Tonis flüchtige Handbewegung und dass Thea sofort knallrot angelaufen war.
Später ertappte sie sich dabei, dass sie sich immer besonders hübsch machte, sobald ein Café-Besuch geplant war. Sie wusste, dass dieser gutaussehende, schwarzhaarige Italiener mit seinen muskulösen Oberarmen und dem 3- Tage- Bart jede dahergelaufene Tussi von der Straße haben konnte. Thea störte das nicht. Sie hatte langes, feuerrotes Haar und leichte Sommersprossen im Gesicht. Ihre nahezu perfekte Figur war hochgewachsen und ihr Körper durch regelmäßige Aerobicstunden extrem gut trainiert. Außerdem konnte sie Spagat und dass musste ihr erstmal eine andere nachmachen.

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