Barbara

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Barbara

Barbara

Anita Isiris

Wir bewerkstelligen das mit einer Canon Future. Die Kamera ist nicht im Handel und verfügt über zwei Objektive. Eines zum Fotografieren. Eines zum Filmen. Alles in phantastischer Qualität. Die Frauen wirken fast schon plastisch. Die Farben könnten authentischer nicht sein. Am Doppelobjektiv störte sich bislang keine. Die Models tun einfach das, was man an Castings so tut und bilden sich ein, dass wir bloss fotografieren. Unser wahres Kapital aber ist das Filmarchiv. Es umfasst mittlerweile viele Terabytes, die auf einem Server in der Südsee lagern. Auch Barbara wird dort lagern. Ihr geiler Hintern. Ihre kecken Brüste. Ihre glänzenden Lippen. Ihre feuchte Muschi, während sie sich befriediegt. Ich werde von Barbara verlangen, dass sie sich vor der Kamera befriedigt. Ich möchte ihr zuschauen, wenn sie kommt. “Jetzt chum ich dänn grad.” Das wird Musik sein in meinen Ohren. Die stöhnende Barbara. Die sich windende Barbara. Die sich vergessende Barbara. Die selbstvergessene Barbara.

Ich verschlang sie mit meinen Blicken, und sie räusperte sich. “Und jetzt? Was söll ich mache?”

“Zieh erst mal die Bluse aus. Dann sollst Du mir ein paar Fragen beantworten.”

“Was gisch mer, wänn ich das mache?”

Der Latzhosenmann

Gerd, mein Assistent, war extra von Husum hierher gefahren. Er hatte den Nachtzug genommen, und das sah man ihm auch an. Er wirkte noch verjäster als sonst. Baumlang war er, schlaksig, wie ein nicht ganz ausgegorener junger Bob Dylan wirkte er, mit seinem Bartflaum. Den grossen Rehaugen. Den trotzig aufgeworfenen Lippen. Aus Toxteth hätte er stammen können. Aus Dartford, wie die Rolling Stones. Oder, meinetwegen, aus Liverpool. Oder aus Hayes, Middlesex. Aber Husum? Egal; der Mann war eine Wucht und fotogen wie nur irgendwas. Schon nur das bevorstehende Set, in dem Barbara und Gerd einander näher kommen würden, wennihrwisstwasichmeine, machte mich ganz hibbelig.

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Gedichte auf den Leib geschrieben