Zu meinem grenzenlosen Entsetzen trug Gerd eine verwaschene violette Latzhose. Die katapultierte ihn definiv ins Lager der 80er-jahre-Esoterik-Tunten. Das waren Männer, die sich wegen - oder trotz - der unerträglichen Stimme von Jennifer Rush einen abwichsten. Zur Stimme von Jennifer Rush. Auf MTV. Oder so. Zwischen Big Country und The Cars. Drive.
Erstaunt riss Barbara die Augen auf, als Gerd plötzlich vor ihr stand. "Es war doch ein Einzelcasting vereinbart?", fragte sie in bestem Deutsch. Ich bestätigte dies. In meinem Schweinejob ist es wichtig, die Models in ihrem Zweifel stets zu bestätigen. "JA, DU HAST RECHT, DIESER DIALOG IST FRAUENFEINDLICH...". Des weiteren klärte ich aber Barbara darüber auf, dass die Branche so ihre Gepflogenheiten hat, und dass, trari, trara, jaja,
auch ab und an ein Mann...
da sein kann...
Gerd gefiel ihr zweifellos. Er wirkte derart drollig und unbeholfen, dass ihm ein gewisser Glamfaktor sicher war. Man traute es ihm einfach nicht zu, dass er einer der geilsten Stecher war, die wir in der nördlichen Hemisphäre auftreiben konnten. Oh, er würde dieses Zürcher Luder vögeln - und wie...
Er setzte sich wortlos auf einen Barhocker und verlegte sich einfach mal aufs Zuschauen. Barbara liess sich beim Auskleiden viel Zeit; aber ich redete ihr nicht drein. Ich wollte nichts Gekünsteltes, nichts Gedrängtes, sondern Sex in Echtzeit. Schneiden, respektive elektronisch nachbearbeiten konnten wir das Schweinefilmchen danach noch immer.
Endlich, endlich entblösste sie ihre Punze. Theatralisch streckte Gerd seine linke Hand danach aus. Barbara wich zurück und lächelte, sichtlich verlegen. Verlegene Models sind so ziemlich das Schärfste, das wir dem Kunden bieten können. Verlegenheit kann man nicht spielen. Sie ist echt, kommt aus tiefster Seele, ist hundertfach authentischer als ein routiniert hingestöhnter Orgasmus.
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