„Nun ja, der Beruf fordert viel Zeit und dann hatte ich ja auch eine Weile eine Partnerin. Aber das ist vor zwei Wochen in die Brüche gegangen“, erzähle ich ihr.
Und noch so viele, viele Ereignisse mehr. Wie in alter Zeit kann ich ihr alles anvertrauen und sie ist immer noch eine sehr gute und liebevolle Zuhörerin.
Als ich ihr ein paar traurige Dinge sage, beugt sie sich vor und ergreift meine Hände. Still sitzen wir einen Moment voreinander. Dann lächelt sie plötzlich.
„Wie damals“, sagt sie sehr still.
„Was meinst du?“, frage ich nach.
„Nun, nicht böse sein, Tobi. Aber als du mich damals im Flur hast nackt stehen sehen, hast du genauso geschaut wie jetzt“.
Mit einem Mal wird mir klar, ich sitze vor ihr mit offenem Mund und starre in ihren Ausschnitt.
„Ent … Entschuldige bitte“, stottere ich.
„Es ist nicht schlimm. Auch damals war es nicht schlimm für mich. Du warst jung und neugierig, das macht doch nichts.“
Eine Pause schließt sich an, ich überlege, ob ich es ihr erzählen kann. Aber es muss endlich raus und sie hat immer alles Verstanden.
„Hoffentlich wirst du mir nicht böse sein, wenn ich dir dazu jetzt etwas erzähle“.
Ein Blick in ihr Gesicht, das sie sanftmütig wie immer schüttelt, macht mir klar, eine unbegründete Sorge zu haben.
„Ich habe danach viel von dir geträumt. Als ich etwas älter war, sogar mehr als nur geträumt“.
Erneut entsteht eine Pause. Dann drückt sie meine Hände etwas fester.
„Als Kinder seit ihr Buben ja immer durch das Haus gestürmt. Im Sommer ja auch öfter mal nackt. Das fand ich lustig, aber später, als du so um die sechzehn warst, entstand ein Problem für mich. Denn ich konnte dich ein paar Mal beobachten, wenn du hier geduscht hast. Dabei sah ich deinen schönen Körper und“, sie legt eine weitere Pause ein und schluckt ein paar Mal, „und deinen herrlichen Penis“.
Jetzt blickt sie doch tatsächlich verschämt zu Boden.
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