Barbara macht Kakao

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Barbara macht Kakao

Barbara macht Kakao

Wolfgang Mertens

Barbara ist die Mutter meines besten Freundes. Von Kindesbeinen an kenne ich sie als energiegeladenen Menschen mit sehr viel Humor. Sie hatte auch immer Verständnis für uns Jungs, selbst dann noch, wenn meine Eltern es nicht mehr aufbringen wollten. Für uns war sie immer die Erste, wenn es etwas zu beichten gab.
Geprägt hat mich aber auch ein zufälliges Ereignis. Da ich im Haus von Barbara aus- und eingehen konnte nach Belieben, überraschte ich sie einmal dabei, wie sie nackt aus dem Bad kam. Ihr war es kein bisschen peinlich, blieb ganz offen vor mir stehen. Ich wiederum war zur Salzsäule erstarrt und blickte sie starr an. Große und feste Brüste, darunter ein flacher Bauch unter dem sich ein Busch aus schwarzem Haar anschloss. Mein Hals war völlig trocken und mein Mund stand weit offen.
„Hallo Tobi. Alles klar mit dir? Du schaust aus, als hättest du einen Geist gesehen“, scherzte sie und lachte laut.
Dann verschwand sie in ihr Schlafzimmer. Wie von besagten Geistern gehetzt, rannte ich aus dem Haus. Das Ereignis war danach nie ein Thema, weder zwischen Barbara und mir, oder gar mit meinem Freund.

Jahre vergingen und in meinem Leben gab es sehr viele Veränderungen. Meinen Freund hatte ich vor zwei Tagen zufällig in unserer kleinen Stadt getroffen. Wir tranken Kaffee und er meinte, es wäre doch ganz nett, auch Barbara mal wieder zu besuchen. Sie würde oft von mir reden. Wir vereinbarten ein gemeinsames Treffen bei ihr.

Jetzt stehe ich vor ihrer Tür und drücke auf die Klingel. Natürlich wage ich es nicht, wie früher, einfach ins Haus zu stürmen. Die Zeit der Kindheit ist eben zu Ende.
Hinter der Tür vernehme ich Schritte und Sekunden darauf öffnet sie die Tür.
Einen klitzekleinen Moment sieht sie mich erstaunt an, dann ungläubig und dann erhellt sich ihr Gesicht.
„Tobi, wie schön das du mich mal besuchen kommst! Komm doch rein“, sagt sie mit einem Strahlen, tritt beiseite und macht mir Platz.

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