Mit den Zähnen riß sie die Kondompackung auf, setzte ihm die gelbliche, durchscheinende Latexhülle auf die Eichel. Sie bekam es nicht hinabgerollt. „Da, mach du“, forderte sie Ramon auf. In ihren Händen war der Wurm weich geworden, krümmte sich und zog sich zusammen. „Warte“, hauchte Cynthia, ich muss mich bei ihm entschuldigen. Zärtlich schob sie das Würmchen zwischen die Lippen. Der Gestank verschlug ihr den Atem. Sie versuchte, nicht zu atmen, spülte mit Champagner nach. Sie hielt es nicht aus, ließ ihn los. Statt dessen umspielten ihre Hände Ramons Eier, ihre Finger wanderten den Damm entlang, fanden die enge Öffnung, glitten am Schließmuskel entlang. Cynthia befürchtete, Ramons Stöhnen würde den Untermieter alarmieren. Dessen Schlafzimmer lag unter ihrem, sein Bett vermutlich unter ihrem eigenen. Sie stellte sich vor, wir er jetzt, sie hörend, seinen aufgerichteten Phallus in die Hand nahm.
Cynthias Finger umkreisten ihre Klitoris. Das munterte Ramons kleinen Freund wieder auf. Beim zweiten Gummi klappte es besser. Von hinten schob Ramons heißes Glied ihre Schamlippen auseinander. Er schaffte ein paar Stöße. Hart klatschte sein Becken gegen ihren Arsch.
Cynthia wollte ihn überall fühlen. Seine Finger sollten ihre Arschbacken kneten, seine Zunge ihre Scham auslecken, seine Zähne sich in ihren Hals graben. Sie dirigierte seinen hageren Körper in die gewünschte Position, packte seine Hand an ihre bedürftigen Stellen. Aber leider schrumpfte der Phallus wieder zum Würmchen. Cynthia gab auf. Gleichgültig ließ sie sich mit dem Gesicht über Ramons Brust fallen. Müdigkeit überfiel sie. Sie schloss die Augen. Wenig später dämmerte sie dahin an seiner Brust.
Cynthia erwachte vom Licht der Nachttischlampe, in das sie blinzelnd blickte. Der zottige Körper neben ihr hob und senkte sich im gleichmäßigen Rhythmus des Schlafes. Eine Hand lag erschlafft seitlich auf der Bettdecke. Aus ihrer Betäubung erwachend, sah Cynthia die schmutzigen Ränder unter den Nägeln in Großaufnahme vor ihrem Kopf. Unter ihrer Schädeldecke hämmerte es. Still hoffte sie, nach Ramons Erwachen nicht von seinem paarungslüsternen, schmutzigen Penis bedrängt zu werden.
Unter der Dusche spülte sie den fremden Schweiß der letzten Nacht ab. Mit der Zahnbürste vertrieb sie den schalen Geschmack von Alkohol und Zigaretten. Eine Auffrischung des make ersparte sie sich. Im Bademantel eingehüllt drehte sie die Anlage auf volle Lautstärke. Im Schlafzimmer knipste sie das helle Deckenlicht an. Das zerknitterte, bleiche Gesicht auf dem Laken formte die schmalen Lippen zu Worten: „Kann ich einen Kaffee haben?“ „Kaffee?“ fragte Cynthia unwillig. Schließlich verschwand sie ohne ein weiteres Wort in der Küche. Sie sah weg, während sich unter dem Blubbern der Kaffeemaschine dünne Beine in die Lederhose tasteten. Am Küchentisch stellte sie ihm seinen Kaffee hin und trank ihren mit abweisendem Gesicht.
Endlich erhob er sich. Eine Umarmung, ein Kuss auf ihre schnell abgewandte Wange. Dann fiel die Tür hinter der Gestalt ins Schloss. Aufatmen. Aufräumen, Lüften.
weitere Geschichten von Sophie Andrell können Sie hier bei Amazon erwerben.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.