„Punkt!“
„Wechsel!“
„Pass doch auf!“
„Aufschlag!“
„Block, ihr müsst besser blocken!“
„Touche, gilt nicht! Gilt doch, ich war nicht dran!“
„Der Ball war eindeutig im Aus!“
„Satzball“
Die Rufe und Kommandos schallten zu ihm herüber. Dazwischen Gelächter, Freudenschreie, enttäuschtes Aufstöhnen. Er lag im Schatten der hohen Pappeln und konnte sich auf „Das sexuelle Leben der Catherine M.“ nicht mehr konzentrieren, seit die Gruppe angefangen hatte, Volleyball zu spielen. Er stützte sich auf seine Ellenbogen und beobachtete die jungen Leute, in der Mehrzahl Männer, aber auch zwei, drei Frauen, die auf dem aufgeschütteten Sand herumhüpften und sich freiwillig dem Staub und der prallen Sonne aussetzten. Sie spielten nicht besonders gut, aber auch nicht wirklich schlecht, durchschnittliche Freizeitvolleyballer, die sich am Sonntag Nachmittag im Strandbad getroffen hatten. Lesen ging nicht mehr, dafür zuschauen. Um das Geschehen besser verfolgen zu können, setzte er sich und lehnte sich an einen der Baumstämme. Es waren, wie fast immer, nicht genügend Leute da, um zwei komplette Mannschaften zu bilden und langsam, aber stetig kam in ihm der Wunsch auf, mitzuspielen. Dieser Wunsch wurde ganz maßgeblich durch den Anblick einer jungen Frau genährt, die den auffälligsten Tupfer in der bunten Mischung bildete. Sie war wie ein großer, rosaroter Ball, der ständig hin und her hüpfte, auf und nieder sprang, über das Feld wuselte und sich deutlich sowohl optisch, von ihrem Aussehen, als auch akustisch, durch ihre ständigen lauten Rufe, von den Mitspielern abhob. Rosaroter Ball deshalb, weil ein sehr kompakter, sehr kurviger, partiell wabbeliger, insgesamt aber straffer Körper in einem sehr kurzen, sehr engen rosaroten Kleid steckte, das nichts von den Kurven und Rundungen, den Hügeln und Tälern ihrer Statur verbarg.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.