Am Ende des zerklüfteten Tales in diesem immergrünen Urwald fand sich ein kleiner See, dessen klares Wasser von haushohen Felswänden herab stürzte. Eine paradiesische Idylle, an deren felsigem Ufer sich Mike niedergelassen hatte - wäre da nicht diese aus dem Nichts erschienene Bestie gewesen, ein tiefschwarzer Panther, der zwei Armlängen entfernt die Zähne fletschte und ihm mit ohrenbetäubendem Gebrüll den unerträglichen Gestank seines Fleischfresseratems entgegen blies. Er griff nicht an, doch Mike hielt das nur für die Zeitlupe seiner Gefühle vor dem sicheren Tod. Plötzlich verstummte das Biest. Menschen bringen ihn durcheinander, hörte er wie durch Watte in den Ohren in einer Sprache, die nach Englisch mit einem furchtbaren Akzent klang. Er starrte gebannt auf das knurrende Vieh, unfähig nach der Sprecherin zu suchen. Mit einem freundlichen, deutlich mitleidigen Lächeln auf den Lippen beugte sich eine braungebrannte Amazone über ihn.
Die Griffe ihrer beiden Schwerter ragten über die Schultern sowie Pfeile und Bogen. Ihre Brüste waren bedeckt von silbernen, stachelbewehrten Schalen, ein Hüftgurt aus silbernen Broschen hielt ein knappes Fellchen vor ihrem Venushügel, den Mike im Blick nach oben erspechten konnte - der einzige Ort hier weit und breit, dem kein Wildwuchs zu eigen war. Unter anderen Umständen hätte ihn das erregt, aber im Moment war er nur ein Häufchen Elend, das wehrlos einen grausamen Tod erwartete. Sie ließ den Waffengurt von den Schultern gleiten und warf sich auf den Panther. Es folgte die grob herzige Balgerei einer Wildkatze mit einer Wildkatze und wie sie sich so anknurrten und nacheinander schnappten, fürchtete Mike, seine wundersame Rettung könnte doch noch schief gehen. Irgendwann gaben die beiden Ruhe und die furchtlose Dschungelkönigin kauerte sich neben ihn.
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