Begehren

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Skorpion

„Du bescheuerte Kuh!“, dachte ich bei mir, „Weißt du eigentlich, was du willst?“ Und ob ich das wusste. Doch, wusste er es auch? Nein, wie sollte er.

Moment mal. So langsam setzte Erkennen ein. Das war doch?
Wie hieß er nur gleich? Und was war das jetzt wieder? Er, der gut aussehende schwarzhaarige, legte seinen Arm um Robins Schulter, im nächsten Moment glitt er tiefer, legte ihn um seine Taille, wo er auch blieb. Robin unternahm nichts dagegen.
Steven! Jetzt wusste ich es. Steven Damrau, Eishockeyspieler und mindestens bisexuell, wenn nicht sogar doch eher den Männern zugeneigt! Nein. Was hatte das zu bedeuten?! Ich hatte nichts gegen Schwule, überhaupt nicht, ein paar von Robins Freunden waren schwul, wir waren oft mit ihnen zusammen...

„Kay!“, fuhr ich mich innerlich an, „Wie viele Beweise brauchst du denn noch, um es endlich zu kapieren?“
MEIN Robin. Schwul. Aber ich liebte ihn doch. Das ging nicht. Falsch, es war alles falsch.
Der Alkohol, die Erkenntnis, ein langsamer Song – ich brach in Tränen aus. Fort. Ich wollte nur noch fort von hier. Mich, wie immer, in Robins fürsorgliche Arme verkriechen. Ging das denn jetzt überhaupt noch? Wie?

Robin und Steven waren sehr süß an diesem Abend. Irgendwie schafften wir Drei es, das keiner von uns etwas verlor. Nein, wir gewannen etwas.
Steven fuhr und Robin und ich saßen hinten. Ich heulte ununterbrochen, Robin tröstete unermüdlich, obwohl er gar nicht wusste, warum ich so aufgelöst war. Vielleicht ahnte er es aber.

Bis heute weiß ich nicht (es sind beinahe 20 Jahre vergangen seit jener Nacht), wie, was und wann sich alles änderte. Es mag auch völlig unlogisch sein. Doch es war das Größte, was ich je an Gefühlen und Sex erlebt habe, bis heute ungeschlagen.

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