Steven brachte mich nicht nach Hause, wir fuhren zu Robin.
Mit mir hatten sie keine große Last, da ich auf dem Sofa einschlief. Irgendwann erwachte ich.
Geflüsterte Worte, verhaltenes Stöhnen holte mich ins Hier und Jetzt zurück. Leicht benebelt, jedoch keineswegs mehr betrunken, versuchte ich mich zu orientieren, was in der kleinen 1-Zimmer-Wohnung nicht schwer war.
Natürlich waren es Steven und Robin, die sich miteinander vergnügten.
Tausende Fragen schossen mir durch den Kopf. Wie lange schon wusste Robin, dass er schwul war? Warum hatte er sich mir nicht anvertraut? Wie lange ging es mit ihm und Steven? Erst seit heute Nacht?
Ich würde ihn nie haben können. Ging es mir nur darum? Ihn haben zu wollen? Ja und nein. Ich wollte ihn haben, wollte mit ihm schlafen – nein, mich von ihm durchvögeln lassen. Und ich liebte ihn. Ob diese Liebe richtig tief war oder ob sie sich nur so anfühlte... Wie sollte man das mit 19 Jahren wissen?! Ich stand auf und bewegte mich wie in Trance auf die beiden Männer zu.
Herzklopfen, diese Mischung aus Angst, Sorge, Begierde und Faszination.
Ich stand am Fußende des Bettes und beobachtete sie. Noch nie hatte ich einem Pärchen beim Liebesspiel zugesehen, schon gar nicht einem schwulen.
Nach wenigen Augenblicken bemerkten sie mich. Sie sahen mich an, dann einander – eine halbe Ewigkeit, wie mir schien.
Wir sprachen nicht, unsere Blicke sagten alles, was es zu sagen gab.
Robin streckte seine Hand nach mir aus, ich zögerte nicht eine Sekunde und lag sogleich zwischen diesen beiden herrlichen männlichen Körpern.
Sie entkleideten mich gemeinsam, betrachteten mich sehr aufmerksam, begehrlich. Unsicherheit beschlich mich nun doch. Angst vor Enttäuschung. Welche Erwartung hatte ich?
Zum ersten Mal in unserem Leben küssten Robin und ich uns zärtlich, bewusst auf den Mund. Vorsichtig, forschend. Zögerlich öffneten sich unsere Lippen, drängten Zungespitzen das fremde Fleisch zu erkunden.
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