Beichten

Je oller umso doller - Teil 44

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Jo Diarist

Wir hatten gefrühstückt und Sandra sich verabschiedet. Beim Gehen meinte sie noch, wir sollten unbedingt mal wieder beim Forum reinschauen, weil sich dort die Kommentare überschlugen. Die User wunderten sich, dass wir nichts mehr von uns hören ließen und die wildesten Spekulationen wurden geäußert.
Das hatte sie uns schon am Freitag sagen wollen, dann aber vergessen.
Kaum war Sandra weg, gingen wir ins Nebenhaus und wurden gleich von den Enkelkindern in Beschlag genommen. Es war schön wieder einmal mit ihnen zu spielen und der Vorwurf unserer Tochter, war berechtigt. In dem Wunsch unser neuentdecktes Liebesleben zu genießen, hatten wir Wichtiges vergessen. Das würde das Geständnis nicht leichter machen.
Marias Essen hatte hervorragend geschmeckt, die Kinder lagen im Bett, um Mittagsruhe zu halten und wir fassten uns ein Herz:
„Wir müssen euch etwas Wichtiges erzählen“, begann Rosi.
Erwartungsvoll setzten sich die beiden und Maria fragte mit ängstlichem Unterton:
„Ist jemand von euch krank?“
„Nein, im Gegenteil, es geht uns besser denn je. Was wir euch erzählen wollen, hängt mit der jungen Frau zusammen, die bei uns einzieht“, stellte Rosi klar.
„Hm, ich habe schon bemerkt, dass ihr immer bis spät abends in der Wohnung arbeitet. Am Freitag ging das Licht, oben in der Wohnung, erst um dreiundzwanzig Uhr aus. Deswegen lasst ihr sie wohl auch im Gästezimmer übernachten?“
Mir rutschte das Herz in die Hose, bei dem was jetzt kommen würde. Es konnte so viel schief gehen dabei. Nur mühsam gelang es mir, normal weiter zu atmen. Wie würden sie unsere Beichte aufnehmen?
Rosi atmete tief ein und gestand leise:
„Nicht im Gästezimmer, bei uns im Bett.“
Stille, nur das Ticken der Wanduhr, die sie von meiner Mutter geerbt hatten, hörbar. Auch ich hielt die Luft an und die Gesichtszüge der jungen Eheleute waren ein einziges Fragezeichen.
„Das ist ein schlechter Scherz, oder?“, fragte Maria schließlich tonlos.
„Nein, ist es nicht“, stellte ich klar.

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