Ihm fiel schwer, sich zwischen den „Ganzkörper-Massagen“ und „Spezialmassagen“ zu entscheiden. Body to body war gesetzt. Nylons fand er auch erotisch. Ansonsten wollte er sich von seiner unbekannten Beraterin gerne Empfehlungen einholen. „Welche gefällt dir denn?“. Plötzlich hatte er sehr professionelle Photos von drei wunderschönen Frauen auf dem Display, die nun wirklich viel Haut und zum Teil auch ihr Gesicht zeigten. „Mira sei sehr erotisch“. Die kam ihm etwas jung vor. Zunächst orientierte er sich an seinem sonstigen Schema: Etwas älter, nicht zu mager, gerne aus Osteuropa, denn die Frauen von dort waren ‚irgendwie anders‘. Er war noch nie mit einer Osteuropäerin angegangen. Inzwischen hatte ihm die Unbekannte eine Adresse geschickt. Er gab sie ins Netz ein und stellte fest, dass das in dem ‚Viertel‘ der Stadt sein musste, in dem es die Musical-Theater, ein Riesenkino, Spielbank und ein nobles Hotel gab, an dem er immer vorbeifuhr. Schließlich folgte er der Empfehlung: Mira sollte es sein.
Er stellte sich vor, dass das Studio sicher im Gebäude des Hotels untergebracht war. Die aparte Frau an der Rezeption war allerdings perplex, als er nach „Ajurana Relax“ fragte und verwies ihn in einen anderen Gebäudeteil des Komplexes. Nun war er ratlos. Also fragte er bei seiner ‚Informandin‘ nach: „Wo finde ich euch denn?“ In Windeseile erhielt er mehrere Photos: Es war in dem anderen Hochhaus, Eingang Ost, dann mit dem Aufzug in den 16. Stock. Oben rechts und bei Appartement 16-22 klingeln. Er folgte den Anweisungen. Er fuhr alleine im Fahrstuhl hoch. Schon der Blick aus dem Fenster hatte seinen Reiz: So über allem Alltäglichen. Über den roten Teppich, der erkennbar aus anderen Zeiten stammte, ginge er bis zum gesuchten Appartement, klingelte. Sein Herz pochte, die Hände wurden feucht. Wer würde öffnen? Er hatte nicht viel Zeit, zu überlegen. Die Tür wurde aufgemacht und Mira stand vor ihm. In schwarzer Sportunterwäsche. Sie sah aus wie auf dem Bild und strahlte ihn an. „High“. Er wusste, dass sie kein Deutsch, wenig Englisch sprach. Hinter ihr der Raum war abgedunkelt, was es schwer machte, sie genauer zu erkennen. Mit herzlichem Lachen zog sie ihn herein und schloss die Tür hinter ihnen. Über den winzigen Flur ging es in den Hauptraum. Ein Bad und ein Nebenraum gingen links und rechts ab. Im Raum ein Futon, die übliche Deko mit Buddhaköpfen und -statuen. Er zählte insgesamt neun in allen Größen. Ihn amüsierte es, wie sich die Deko vieler Massage-Räume so austobte. Auf der anderen Seite stand ein Sessel. Mira lud ihn ein, sich zu setzen. Sie schenkte aus einer Karaffe Zitronen-Wasser ein. Manchmal summte sie einfach vor sich hin. Sie versuchten sich zu verständigen: „2 Stunden“. „Ok“ „Nylon?“ „No, ich nix Nylons.
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