Doch sie zieht mich nach einer Weile zu sich heran und sagt „Es fehlt doch noch was. Wollen wir die Jungs dazu holen?!“ Ich bin etwas enttäuscht. Ihr zärtliches und gleichzeitig verwegenes Küssen meiner Halsbeuge und meiner Ohrläppchen stimmt mich friedlich. Nun bin ich gespannt, was passieren wird. Wir verstecken uns unter der Bettdecke und schieben die Trenntür zum Wohnbereich auf.
Ein weicher, verlangender Kuss von Becci. Es ist, als möchte sie diesen innigen Frauenmoment hinauszögern, dieses Intime, Geheimnisvolle zwischen uns. Ist es ihr wirklich ernst? Will sie, dass wir uns den beiden Männern öffnen? Ich liebe ja meinen Boris. Das ist nicht das Problem. Aber will ich, dass er mich so sieht? Nackt, erregt, mit einer andern Frau? Tobi, Beccis Freund, ist auch nicht von schlechten Eltern. Aber will ich ihn in mir? Ich schliesse die Augen, meine Schläfen pochen. „Teresa“, sage ich zu mir, „mach einfach, was Du willst – und was Du nicht willst, lass bleiben. Signalisiere das aber auch klar und deutlich“.
Ich kann den Gedanken nicht mehr zu Ende denken. Tobi und Boris betreten den Raum. „Was zum Teufel...“ Tobis Stimme. Im Grunde war das Ganze ja mein Plan. Ich hatte Boris eingeweiht – er hat aber nie durchblicken lassen, ob ihm das Ganze behagte. Klar, er hatte mich schon öfter gefragt, wie es für mich wäre, beim Sex einen zweiten Mann zuzulassen. Ich hatte immer empört das Thema gewechselt – aber dann, in meinen Masturbationsphantasien, war er immer öfter erschienen, dieser geheimnisvolle Zweite. Ich stellte mir jeweils vor, beide Männer, also Boris und der Andere, würden mich zärtlich massieren – der eine an den Füssen, der andere an den Schultern. Wie Männer so sind, würden sie es aber nicht dabei bewenden lassen. Die Steigerung des Traums hatte darin bestanden, dass ich mich lustvoll unter vier Männerhänden wand, nackt, wie Gott mich schuf. Keine noch so kleine Stelle liessen sie aus, die Hände, freche, vorwitzige Finger massierten meinen Bauch, meinen Damm, meine Muschi, meinen Anus. Ich wusste nicht, welche Hand nun wem gehörte. Ich wusste einfach, dass da zwei Männer waren, mein Freund und ein anderer, dass sie sich verstanden, die Männer, und dass sie mich hochjagten ins Elysium weiblicher Erregung. Schwänze waren nie Gegenstand meiner Masturbationsphantasien, aber Hände, Hände, Hände – und tastende, forschende Finger.
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