Beim Abtauchen ins Halblicht

4 2-4 Minuten 0 Kommentare
Beim Abtauchen ins Halblicht

Beim Abtauchen ins Halblicht

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Es kam dann zu einem Austausch von Feuchtigkeiten, die nicht nur der Einsatz meiner Zunge zuwege brachte, und der einige schöne Minuten anhielt, bis ich dann das Verlangen verspürte, sie zu bitten, doch das auszuziehen, was geblieben war. Durch die Art, wie sie dem nachkam, wurde meine Sinnlichkeit noch hungriger und ich machte sogleich dort weiter, wo ich nur für kurz aufgehört hatte. Bis an den Rand des Aushaltenkönnens brachte ich sie hierbei; denn kurz bevor sich ihr durch mein Tun ein Schrei zu entlocken schien, fühlte ich meinen Kopf durch ihre Hände sanft zurückgedrängt. Wilde Kraußhaare, leuchtend hellrotfeuchte Lippen, scharf – direkt vor meinen Augen, die auf dieses Bild verliebt verweilten – meine eigenen Lippen dabei leckend –, so lag ich vor dem, was mich nicht loslassen wollte – im Kopf und noch anderswo. Ob mir noch nach anderem wäre, entströmte ihrem leise keuchenden Atem. "Oh ja", hauchte ich ihr zu "ich möchte dich noch weiter an Ränder hinbringen, und wo du es aushältst, auch darüber hinaus – nur, vornehmlich durch andere Weisen, in anderen Arten!" Wie jetzt ihre Augen und ihr Lächeln sich vergrößerten, in einer lustvollen Art die mir so gefiel, daß ich sie im nächsten Augenblick auf den Mund küßte, ist nicht zu sagen. Ich sollte ihr jetzt sogleich die Arten und Weisen die ich erwähnte, genau beschreiben, bevor zu dessen Durchführungen wir überzugehen, uns dann vornehmen sollten. Wie wunderschön weich sich ihr Gesicht im warmen Kerzenlicht zeigte, so wunderschön war es selbst, ihr Gesicht. Wir lagen uns jetzt in den Armen und jeder spürte des anderen warmen, teils feuchtwarmen Körper. So ineinander verschlungen, warm und bequem, sprach ich ihr von dem, was ich sollte. Während jeder einzelnen Darstellung, in Form meiner, durch Gesten begleitenden Beschreibungen in halb geflüsterten Worten, hellte sich ihr Blick zu einem lüsternen auf, und ihre Hände, die dabei stets an meinem Körper waren, redeten in gleicher Sprache. Die Zeit war nicht kurz zu nennen, bis ich an den Punkt gelangte, wo die bildhaften Vorfreuden auf das, was kommen sollte, ein Ende fanden. Unsere heißen, liebevoll sich angeschmiegten Leiber, fieberten wie zitternd dem entgegen, was dann wirklich kam, so süß, so lang, so satt! Es waren wirklich all jene Arten und Weisen, die ich ihr derart verlockend beschrieb, daß wir sie tatsächlich zu Taten machten.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 1741

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben