Beritt und ihre Töchter - fünfter Teil

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Beritt und ihre Töchter -  fünfter Teil

Beritt und ihre Töchter - fünfter Teil

Sven Solge

Der Herr, der den Sitz am Gang belegt hatte, schaute uns irritiert zu, sagte aber nichts. Mit einer kleinen Rangelei klappte es endlich und Amelie konnte sich in den Sitz fallen lassen. Andächtig schaute sie aus dem Fenster und war beeindruckt von dem azurblauen Wasser. Es schien sehr heiß zu sein, denn etwas weiter landeinwärts war alles bräunlich/gelb. Nur im Küstenbereich gab es grüne Bäume.

„Ist es noch weit bis Malaga?“, fragte sie Pablo. Doch der schien immer noch sauer zu sein, denn er hatte sich die Sicherheitsanweisungen aus dem Netz genommen und tat so als wenn er lesen würde. Eine Antwort bekam Amelie nicht.

Nun gut, dachte sie, dann nicht.

Plötzlich kam die Durchsage, dass sie die Reiseflughöhe verlassen hätten und sich Malaga näherten. Wenig später setzte der Flieger sanft auf und rollte aus.

Pablo war der erste der aufsprang und den Herrn am Gang förmlich aus seinem Sitz schubste. Da nur Amelie ein kleines Bordcase hatte, schob Pablo sich an den anderen Fluggästen vorbei Richtung Ausgang. Viele der Passagiere murrten, aber davon ließ er sich nicht beirren.

„Was ist denn in ihren Freund gefahren?“, fragte der Mann Amelie. „Der benimmt sich ja unmöglich, hatten sie Streit?“

Amelie zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste ja selber nicht was los war. Erst am Laufband sah sie Pablo wieder. Er stand da und stierte unverwandt auf die Koffer, die langsam vorbei zogen.

Auf ihre Frage, was los sei? Gab er keine Antwort. Plötzlich sah er seinen Koffer, schnappte ihn sich und war wenig später verschwunden.

Wenig später hatte auch Amelie ihren Koffer und ging langsam zum Ausgang. Draußen sah sie wie ihr Freund gerade in ein Taxi stieg und los fuhr.

Wie vom Donner gerührt blieb Amelie stehen. Was war nur in Pablo gefahren, er konnte sie doch nicht einfach hier stehen lassen?

Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen und ihre Knie wurden weich.

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Toll erzählte Geschichte

schreibt Fritz850

Superschön und feinfühlig geschrieben. Da könnte ich mir auch gut noch die eine oder andere Fortsetzung vorstellen. Danke!

Gedichte auf den Leib geschrieben