Besondere Dienstleistungen

„Entschuldige, dass ich dich bei der Arbeit störe, aber ich muss unbedingt deine Stimme hören.“, seufzt sie.
„Kein Problem, ich hab’ dir doch gesagt, dass ich da bin, wenn du mich brauchst. Was kann ich denn für dicht tun?“ gebe ich mit ruhiger Stimme zurück, obwohl mein Herzschlag merklich beschleunigt.
„Gestern Abend ist Robert zurückgekommen, und er war noch nie so gleichgültig mir gegenüber.“, seufzt sie leise, „Oder ist es mir nur besonders aufgefallen, nachdem, was ich mit dir erleben durfte? … Es gab noch nicht einmal die lustlose Pflichtnummer, wie sonst immer nach seinen Dienstreisen. … Ich weiß auch nicht, ob ich das ertragen hätte. … Vermutlich wäre ich einfach aus dem Schlafzimmer gerannt.“ Schweigend höre ich zu, denn es scheint noch etwas zu kommen. Sabrina zögert, bevor sie weiterspricht: „Ich habe Sehnsucht nach dir. … Bitte, … ich muss dich unbedingt sehen, … aber nicht zum Reden. … Morgen Abend um acht in der Galerie?“
„Gerne, ich freue mich auf dich.“, antworte ich, jetzt schon voller Verlangen.
„Ich mich auch.“, dringt ihre angenehme Stimme aus dem Telefon.
„Sorry, ich muss auflegen, es kommt Kundschaft.“, kommt es gleich hinterher.
„Alles klar.“, bestätige ich, schon hat meine Geliebte das Gespräch beendet.

So besuche ich Sabrina tatsächlich schon am Freitag in ihrer Galerie. Ich mache rechtzeitig Feierabend, dusche, und stehe in lockerer Freizeitkleidung, kurz nach acht am Abend am Hintereingang des Gebäudes. Sabrina hat den Vordereingang pünktlich abgesperrt, und auch ihre Angestellte ist bereits im Feierabend. Mein Geliebte empfängt mich in einer dezent gemusterten Bluse, die sie mit einem schmal geschnittenen, grauen Bleistiftrock, und passenden Nylons kombiniert hat. Dazu noch ihr sehr dezent geschminktes Gesicht, die zu einem festen Knoten gebundenen Haare, und die Hornbrille. Sie ist tatsächlich ganz die solide Business-Lady.
„Du siehst geil aus.“, raune ich ihr zu, kaum dass sie die Tür hinter mir geschlossen hat. Ein herzliches Lachen schallt mir entgegen: „Und ich dachte, ich bin eine seriöse Geschäftsfrau.“