„Und diese `Freundinnen´ hat sie noch nicht zu Teufel gejagt? Ich glaube, ich hätte denen schon die Augen ausgekratzt!“
Ich musste kurz auflachen, bei dem zornigen Gesicht was sie machte.
„Hujjujjuj, man könnte denken, dich haben die zwei so reingeritten. Aber bei uns ist es ein bisschen komplizierter. Wir sind als Ehepaare schon über Jahre eng befreundet. Die Männer dieser Frauen sind eigentlich meine einzigen engen Kumpels. Bei Rosi kommt aber noch eine ihrer besonderen Eigenheiten zum Tragen. Auch wenn sie manchmal stur sein kann und aus einem nichtigen Grund gerade das Gegenteil von dem macht, was ihr der Verstand sagt, sie trägt niemanden etwas nach. Rosi ist vielleicht kurzzeitig sauer auf diese Person und tut das auch kund, doch sie kann genauso schnell bedingungslos vergeben. Genau deshalb möchte ich die Initiative ergreifen und den beiden Frauen einen Denkzettel verpassen. Ich habe mir da was ausgedacht, doch ich will nicht selbst Hand an die Frauen legen, wegen Thomas und Frank. Deshalb kommst du und Rosi ins Spiel. Ich brauche eure Unterstützung.“
Detailliert erläuterte ich Sandra meinen Plan, der sie sofort begeisterte, doch ihr ging es noch nicht weit genug.
„Ich bin dabei und es wird mir sicher eine Genugtuung sein, auch wenn ich selbst nicht betroffen bin. Allerdings weiß ich nicht, ob deine Rosi das auch so sieht, nachdem was du mir über sie erzählt hast.“
„Hm, das ist der Knackpunkt an der Sache, doch ich habe gelernt, wie man sie manchmal überzeugen kann.“
„Wenn du es schaffst, würde ich aber noch zwei Sachen hinzufügen: Filme das Ganze und behalte die Aufnahmen als Druckmittel. Setze außerdem die zwei unter Druck, dass sie es ihren Männern beichten, denn als Freund bist du denen das schuldig.“
Sandra überraschte mich. Obwohl sie noch nicht die Lebenserfahrung hatte, die mein Leben mit sich brachte, dachte sie sofort weiter. Sicher hatte ich auch kurzzeitig daran gedacht, es ihren Männern zu stecken, doch die Variante, dass Melle und Heike es selbst taten, war die bessere.
Wir unterhielten uns noch eine Weile darüber und fanden danach auch zu uns zurück. Voller Leidenschaft und Liebe gaben wir uns dem Anderen hin. Schmiegten uns in Pausen eng aneinander und konnten uns, erst als die letzte Kerze fast verlöschte, widerwillig voneinander trennen.
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Je oller umso doller - Teil 23
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