Aber bald verließ uns die junge Familie wieder, sie hatten ja noch eine fast zweistündige Heimfahrt.
In der milden Abendluft saß ich mit Susi auf der Hollywoodschaukel und hing meinen Gedanken nach. Jeder von uns hatte sein Weinglas schon einmal nachgefüllt, aber viele Worte, waren noch nicht gefallen. Leas Besuch hatte mein Innerstes erneut aufgewühlt, aber für mich stand auch fest, dass ich Susi niemals enttäuschen wollte. Im gleichen Moment, als ich ihr meine Liebe bestätigen wollte, sprach Susi mich an:
„Du liebst sie immer noch, stimmt’s?“
Erschrocken über diese Feststellung – denn genau das hörte ich aus ihren Worten heraus – wollte ich erst Lügen, und sagte:
„Nein, ich …“ – besann mich dann aber eines Besseren und gestand – „Ja, ich liebe sie noch. aber …“
Susi unterbrach mich:
„Danke für deine Ehrlichkeit. Ich konnte das heute deutlich fühlen und …“
„Warte, lass mich jetzt bitte ausreden“, fuhr ich diesmal ihr über den Mund und erklärte: „Ja ich liebe sie noch, aber eine Beziehung zwischen ihr und mir ist jetzt ausgeschlossen. Sie hat Familie und genauso wenig wie sie in meine Ehe eindringen wollte, werde ich in ihre eindringen. Das wissen wir beide und braucht nicht ausgesprochen werden. Was aber viel entscheidender ist; ich liebe jetzt auch dich, und zwar auf eine Art, die sich grundsätzlich von der leidenschaftlichen Liebe zu Lea unterscheidet. Die Liebe zu dir hat ein festes Fundament. Sie basiert nicht nur auf sexuellem Begehren. Sie basiert auf Vertrauen, Verständnis, Hingabe, dem gemeinsamen meistern des Alltags und vielem mehr.
Das zusammen verbindet stärker als Sex und deswegen bin ich einzig dein, auch wenn mich manchmal die Vergangenheit einholt. Das kann ich leider nicht so einfach abschalten.“
Susis Miene hatte sich bei jedem meiner Worte mehr aufgehellt. Sie stellte ihr Weinglas ab, nahm mich in den Arm und gab mir einen innigen Kuss.
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