Beute

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Passivität - eine manchmal sehr erregende Einstellung. Sich dem Anderen hingeben, dem Anderen Beute sein. Zu einfach erbeutet zu werden ist allerdings nicht erstrebenswert. Man muß flüchten, das Raubtier hinhalten. Auch die Gazelle gibt sich dem Löwen nicht kampflos preis.
Der Rhythmus der Musik fährt in meinen Körper. Das Stroboskop versetzt mich in einen Trancezustand. Ich habe die Augen geschlossen, sehe aber immer wieder die hellen Blitze durch meine Augenlieder im Takt der Musik. Ich vergesse meine Umgebung und gebe mich vollständig der Musik hin - bewege mich frei und ungezwungen auf der Tanzfläche.
Die Gerüche der schwitzenden Leiber neben mir - vermischt mit diversen Deodorants und Parfums, der Bass, der in meinem Magen hämmert und die zufälligen Berührungen mit Fremden
erregen mich.
Ich spüre Blicke auf meinem Körper – das Raubtier hat mich gefunden. Für einen kurzen Moment bin ich unsicher. Ich fange mich wieder – finde zu meinem Selbstvertrauen zurück. Ich fühle mich wohl in meinem Körper. Ich konzentriere mich ganz auf ihn. Ich spüre, wie meine Brustwarzen an meiner Seidenbluse reiben – sie werden langsam hart. Ich spüre, daß es zwischen meinen Beinen langsam beginnt zu kribbeln. Die kühlere Luft, die sanft über meine Schamlippen streicht fühlt sich an wie eine Liebkosung. Ich genieße es. Ich koste jede Sekunde aus.
Eine Berührung an meinem Körper – etwas länger, als es der Zufall einem zugesteht. Das Raubtier ist nun ganz nahe. Es kann mich riechen – meinen Schweiß, mein Parfum, meine Erregung? Die Berührung wird wiederholt. Die Hand verweilt kurz auf meinem Po – jetzt muß er gemerkt haben, daß ich kein Höschen trage. Unter dem dünnen Stoff meines hautengen Rockes hatte er es sonst fühlen müssen. Ich entziehe mich seinen Berührungen – spiele mit ihm.
Hat er sich abschütteln lassen? Nein, die Berührungen werden heftiger.

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Gedichte auf den Leib geschrieben