Bibliotheksgeheimnisse

Fräulein Leichtfuß

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Bibliotheksgeheimnisse

Bibliotheksgeheimnisse

Andreas

Sollte ich nicht vorher üben, ehe ich meinen Schatz damit heimsuche?“ Luise lächelte versonnen, als hätte sie einen besonderen Einfall. „Da kann ich ihnen womöglich weiterhelfen. Liesels Cousine Alma ist ja momentan Gast auf dem Anwesen ihres Onkels. Liesels Papa bat mich, ein Auge auf seine Nichte zu werfen. Alma ist gerade 18 geworden und sie glaubt, dass sie schon selbst weiß, was sich geziemt und was nicht. Ich sehe das anders. Das Mädel ist vorlaut und frech. Da ihre Eltern in Übersee weilen, bin ich für ihre Erziehung zuständig. Für den heutigen Abend habe ich ihr eine Strafe angekündigt. Nach dem Abendessen erwarte ich Alma in der Bibliothek, wo ich ihr eine Lektion erteilen werde. Sie können sich hinter den bodenlangen, schweren Vorhängen verbergen, die ich natürlich zuziehen werde. Das Schamgefühl der jungen Dame verlangt nach Diskretion. Sie sollte nicht wissen, dass ein Herr Zeuge ihrer Bestrafung wird. Alma wird eine ernsthafte Strafe bekommen. Von ihrem Versteck aus, dürfen sie zusehen, wie so etwas durchgeführt werden sollte. Ich bitte sie darum, gut aufzupassen und sich meine Handgriffe zu merken. Wir werden gänzlich ungestört sein, da Liesel und Karl zusammen mit ihrem Herrn Papa eine Opernaufführung besuchen werden. Für ihre Qualifizierung, lieber Alfons, ist es unerlässlich, dass sie genaustens beobachten, wie ich mit Alma verfahre. Sie müssen aber penibel darauf achtgeben, dass Alma sie nicht entdeckt.“

Alfons erfreute diese unerwartete Einladung. Luise bat ihn, dass er pünktlich nach dem Abendessen an ihre Tür klopfen solle. Dann wollte sie ihn zu seinem Versteck hinter den Vorhängen in der Bibliothek des Hauses führen. Liesel, Karl und ihr Vater brachen gleich nach dem Essen auf. Alfons geleitete seine Verlobte nach draußen, wo schon die Kutsche auf sie wartete. Als er ihr viel Spaß in der Oper wünschte, grinste Liesel.

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