Dann befehligt er seine beiden Bull-Terriers mit scharfer Stimme und setzt sich neben das Mauerblümchen auf die Bank.
„Can you tell me your name? I am Big T.“ Claudia ist an jenem Abend mal wieder am Boden zerstört, weil sie für drei Stellenbewerbungen drei Absagen kassiert hat. Sie fühlt sich einsam wie nie, und es ist Balsam für sie, dass jemand sie beachtet, sich für ihren Namen interessiert und sich sogar bei ihr vorstellt. „My name is Claudia“, antwortet sie in bestem Schulenglisch. Big T.'s innere Reggae-Trommeln rühren einen Wirbel. Die Kontaktaufnahme ist geglückt. „Do you live here?“ ist seine nächste Fangfrage, und, nach einem bescheidenen Wortwechsel, „do you have a mobile?“. Wie gesagt: Claudia ist einfach, ehrlich und geradlinig. Sie glaubt an das Gute im Mann und schreibt Big T. ihre Handynummer auf einen Zettel. „Great! Thank yo!“ grinst dieser mit strahlend weissen Zähnen und blickt Claudia mit leuchtenden Augen nach, als diese sich verabschiedet. Ihre dunkelgelbe Tweedjacke geht ihr genau bis zur Hⁿüte. Big T. beurteilt mit Kennerblick Claudias Mega-Hintern, der sich unter ihrer Jeans abzeichnet und leckt sich die Lippen. Wieder befehligt er scharf seine zwei Kampfhunde.
Claudias Horrortrip beginnt gemächlich. Vom Anfang bekommt sie gar nichts mit. Nach dem Treffen in Basel-Gundeldingen macht Big T. sich auf den Weg zu seiner Bleibe, einem schlecht isolierten Geräteschuppen, der nur notdürftig zu einer humanen Behausung umfunktioniert worden ist. Der Besitzer, ein Schweizer, kassiert dafür von der Sozialhilfe monatlich Fr. 1'500.- und reibt sich die feisten Hände. Big T. trifft einen Kollegen, Puertoricaner. „I met a Swiss lady“, schmunzelt er, „a real cash cow with an ass like the world's door“, schwärmt er. Der Puertoricaner wird neugierig, aber Big T.Ë verrät keine Details.
Claudia betritt gleichzeitig ihre kleine, gepflegte Wohnung. Sie ist nervös.
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