Das würde mich schon etwas entlasten.“
Verena umarmte ihre alte Freundin, die mit den Tränen zu kämpfen hatte. Verena spürte Sonjas Überforderung, wollte ihr unbedingt helfen. Sie strich ihr liebevoll übers Haar, zeigte Sonja ihre Verbundenheit. Es war beinahe wie früher, als sie sich alles anvertrauten. Sie waren beste Freundinnen, wie nun auch ihre Töchter. Verena fand es schön, Sonja und Alina helfen zu können. Verena schlug eine neue, sanft
Brücke, indem sie Sonja bat, ein weiteres Geheimnis zu bewahren. Sonja sah sie neugierig an, sicherte Verena ihr absolutes Stillschweigen zu. Verena kam nun schnell auf den Punkt: „Sonja, ich habe Maria neulich auch übers Knie gelegt. Es war überhaupt das erste Mal, dass ich sie bestraft habe. Du sagtest ja eben, dass du Alina auch ab und zu den Po versohlst. Du hast da viel mehr Erfahrung, deshalb würd ich mich gerne mit dir darüber unterhalten. Magst du?“
Sonja war froh, ausgiebig darüber sprechen zu können. Sie erzählte Verena sehr offen, was sie bewegte: „Ja, das stimmt! Alina ist ein lebhaftes Mädchen. Ich muss sie dann zur Ordnung rufen, weil sich mein Mann nicht um sie kümmert. Es bleibt immer an mir hängen, wenn sie Blödsinn macht. Ich liebe Alina über alles und will, dass sie es einmal besser hat. Sie braucht diese Disziplin, das weiß ich!“
„Ja, das stimmt schon, aber deine Tochter braucht auch Liebe, Sonja! Nimm sie doch in den Arm, gerade wenn es etwas gesetzt hat. Alina weiß doch sonst gar nicht, dass du ihr verziehen hast…“
Sonja wurde nachdenklich. Es stimmte ja, was Verena sagte. Es war lange her, dass sie ihre Tochter umarmt hatte. Alles was sie ihrer Tochter mitgab, lautete ungefähr so: „Geh auf dein Zimmer Alina!
Da kannst du in Ruhe über deine Strafe nachdenken. Warum machst du mir immer solche Sorgen?“
Sonja schluckte. Ihr wurde bewusst, dass sie das Mädchen doppelt bestrafte, indem sie ihr eine Versöhnung verweigerte.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.