Sie erinnerte sich an ihre lieblose Mutter, die sie kaum berühren durfte.
Sonja fing zu weinen an, konnte sich kaum noch beruhigen. Verena merkte, dass sie völlig überfordert war, sich von ihrem Mann im Stich gelassen fühlte. Sie nahm Sonja in den Arm, beruhigte sie: „Du stellst viel zu hohe Anforderungen an dich, die du dann auf Alina überträgst. Sei nicht so streng mit dir, dann brauchst du deine Tochter auch nicht so oft bestrafen. Es tut dir doch leid, wenn du sie übers Knie legen musst? Ich werde Maria nur bestrafen, wenn sie es wirklich verdient hat…“
„Aber das mach ich ja auch, Verena! Ich versohl sie doch nicht ohne Grund. Ich will doch ihr bestes…“
„Damit erreichst du aber das Gegenteil! Ich will dich nicht kritisieren, aber ich sehe ja, dass es dir damit nicht gut geht. Du musst Alina schon erklären, weshalb du sie bestrafen musst. Sie wird doch auch bald 18, Sonja! In diesem Alter braucht ein Mädchen auch Freiheiten. Du solltest Alina auch ein bisschen Vertrauen schenken. Schau, ich hab Maria auch gesagt, dass von jetzt an ein anderer Wind weht. Nachdem ich ihr wirklich streng den Popo versohlt habe, konnten wir uns endlich einmal richtig aussprechen. Das war für uns beide sehr schön, obwohl Ria etwas schlecht sitzen konnte… “
Sonja schien nachzudenken. Verena zeigte ihr eine andere Sichtweise auf, die sie bisher nicht erkannt hatte. Alina war doch ihr ein und alles. Sie liebte das Mädchen, hätte sie wie eine Löwin gegen jeden verteidigt. Aber sie musste doch auch streng sein, durfte sich nicht zu weich verhalten. Alina hatte doch nur sie als Leitfigur. Ihr Papa taugte kaum als Vorbild, was Sonja nur traurig machte. Vielleicht hatte Verena Recht, mit dem was sie über Maria sagte. Sonja entschloss sich, etwas zu verändern.
„Alina ist bald 18! Sie wird erwachsen, das macht mir wahrscheinlich zu schaffen. Ich denke aber, dass du Recht hast.
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