Die junge Frau empfand kein Mitleid mit ihrem ehemaligen Verlobten. Louisa genügte der Gedanke an Broughtons Gemeinheit, um ihn nach Gebühr auszupeitschen. Nach der Hälfte übergab sie das Zuchtinstrument an Kate, die es mit derselben Geschicklichkeit einsetzte. Nun spürte Broughton am eigenen Leib wie schmerzhaft Hiebe sein konnten. Captain Tarbeard gönnte den Frauen ihre Rache aus vollem Herzen. Gleichzeitig trieb ihn Skepsis um, die seine Rehabilitierung betraf. Vielleicht hatte der Gouverneur gar kein Interesse daran, dass er die Wahrheit erfuhr. Walter Brooke gehörte einst selbst zu den Freibeutern, bevor ihn die Briten als Statthalter von Nassau inthronisierten. Ihre Absicht lag darin, dass Brooke die Macht der Piraten eindämmen sollte. Tarbeard spürte, dass er auf der Hut sein musste. In ein paar Tagen sollten sie den Hafen von Nassau erreichen. Die See war ruhig und ein sternenklarer Himmel versprach eine trügerische Harmonie. Tarbeard begab sich in seine Kajüte, in der bereits Maud auf ihn wartete. Sie hockte auf seinem Bett, das die üblichen Kojen in Breite und Länge übertraf.
„Du siehst nachdenklich aus. Kann ich etwas tun, um dir Zerstreuung zu schenken?“ Tarbeard betrachtete die dralle Rothaarige, die nichts als ein Männerhemd am Leib trug. Der großgewachsene Freibeuter musterte Maud mit sichtlichem Wohlgefallen.
„Es steht dir besser als mir, Maud, auch wenn es etwas zu kurz ist.“ Sie zupfte verlegen am Hemdensaum, der kaum ihre Hüftpartie bedeckte.
„Du wirkst wie ein unartiges Mädchen, obwohl du schon 28 Jahre alt bist!“ Seine Feststellung spornte Maud nur noch mehr an.
„Vielleicht wirke ich nicht nur so…“ Tarbeard ließ sich auf dem Bett nieder. Seine Augen fixierten Maud, die auf das Spiel bereitwillig einstieg.
„Ich glaube, dass ich dir den Hintern versohlen sollte!“ Maud grinste.
„Tun sie sich keinen Zwang an, Captain Tarbeard.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.