Die Blauburg-Orgie

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Die Blauburg-Orgie

Die Blauburg-Orgie

Anita Isiris

Reto, einer meiner Tutoratskollegen, hatte sehr reiche Eltern. Sie ermöglichten ihrem Söhnchen alles – später womöglich auch eine eigene Praxis. „Patrizia“, sagte er zu mir. „Patrizia, Du musst einfach mit.“

Eine dumpfe Ahnung sagte mir, dass wir auf der Blauburg nicht bloss pauken würden. Da war noch etwas Unterschwelliges, etwas Sexuelles. Ich freute mich aber auf das bevorstehende Weekend in der romantischen Ruine und sagte zu.

Ich packte meine Reisetasche. Schwarze Unterwäsche zuunterst. Reto hatte mich gebeten, schwarze Unterwäsche mitzunehmen. Irgend etwas führten die mit mir im Schild. Ich kannte aber meine sieben Tutoratskollegen ziemlich gut. Sie waren im Grunde gutmütig, sprachen vielleicht Dinge aus, die sie noch nie erlebt hatten – sie waren allesamt Jungs im besten Alter... mit drängenden Wünschen. Wie ich.

Hätte ich damals schon gewusst, was mich auf der Blauburg erwartete – ich glaube kaum, dass ich erneut zusagen würde.

Es begann alles ganz harmlos. Wir trafen uns am Bahnhof und zogen in Urlaubslaune los – der Timo, der Karl, der Klaus, der Sri, der Markus, der Andreas und ich. Reto war mit seinem Cabrio schon am Vorabend losgefahren. „Für die Vorbereitungen“, wie er geheimnisvoll betonte. Er fuhr tatsächlich ein eigenes silbernes Cabrio. Seine Eltern hatten es ihm zum Abschluss der Vorklinik geschenkt. Viele Ärzte können sich heutzutage so etwas – entgegen der Volksmeinung - nicht mehr leisten – selbst nach einem Jahrzehnt intensivster Maloche nicht.

Ich trug an jenem Tag nicht allzu viel am Leib. Es herrschten nahezu 28 Grad. Ein blauer Rock klebte an mir – drunter trug ich ein schwarzes Höschen. Obenrum nichts. Der Stoff rieb an meinen Nippeln, und ich wusste, dass sie sich abzeichneten, meine Negerköpchen. Bereits im Zug machten die Jungs Stielaugen. Mich amüsierte das – Angst oder gar Unruhe verpürte ich nicht – keineswegs.

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