Die Blauburg-Orgie

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Die Blauburg-Orgie

Die Blauburg-Orgie

Anita Isiris

Nur zu gerne hätte ich gewusst, wo ich mich nun befand. Aber keiner hörte mich. Ich spürte eine warme, prüfende Hand zwischen meinen Schenkeln. Niemand sagte etwas.

Dann wurde ich von zwei kräftigen Armen auf einen Stuhl gehoben. Ich versuchte, ruhig zu atmen und mir meine Aufregung nicht anmerken zu lassen. Von weither drang das verzweifelte Quieken von Schweinen an mein Ohr. Schlagartig dachte ich an „Animals“. Pink Floyd. Ich sehnte mich nach dem Speisesaal zurück, mit seiner angenehmen Atmosphäre, die durch das prasselnde Kaminfeuer, die eindrücklichen Ritterrüstungen und die drei Erker mit den bleigefassten kleinen Scheiben noch verstärkt wurde. „Ich ziehe Dir jetzt Sandaletten und Socken aus“, informierte mich Sri. Der scheue Sri. Tamile, stets etwas im Hintergrund, aber hochintelligent. „Mach ihr auch gleich die Beine fest“, befahl Reto. Erst jetzt begriff ich, dass ich auf einem gynäkologischen Stuhl sass. Dank meinen schwarzen Slip fühlte ich mich geschützt. Dann durchschnitten sie mit einer Schere den Sloggi-Stoff.
Aus irgend einem Grund hat Gott uns Frauen mit einem Schamhaardreieck verziert. Dessen erotische Ausstrahlung hatte die Männer- und Frauenwelt während Jahrtausenden begeistert. Dann kam mitte der 1990er Jahre der Landing Strip auf – ein blödsinniger, rechteckig zurechtgestutzter Mittelstreifen. Dann bekannte sich Frau zur vollkommen epilierten Jungmädchenmöse. Ich widersetzte mich dem Trend. Die Bikinizone war auch bei mir frei von Haaren, klar. Aber von meinen dunklen Löckchen „da unten“ mochte ich mich nicht trennen. Ich hatte, wie bereits erwähnt, bis zu jenem Zeitpunkt noch keinen Sex gehabt und war gespannt, was mein erster Lover zu meinem nackten Körper sagen würde. Dass es aber gleich sieben sein würden, hatte ich mir nie träumen lassen.

Nun lag ich also da, in diesem mir unbekannten Raum, mit verbundenen Augen, fixierten Beinen und gespreizten Schenkeln.

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