Blick in Amelies Schlafzimmer

Du willst also in mein Schlafzimmer spähen? Nun, ich denke, ich kann Dir das jetzt erlauben. Wie Du siehst, ist es sehr klein. Am Boden liegen noch die Socken, die ich gestern getragen habe, und auch das T-Shirt. Es ist nicht perfekt aufgeräumt. Aber normalerweise kommen auch keine anderen Leute in mein Schlafzimmer. Wenn ich jemanden kennenlerne, dann gehe ich zu ihm oder ihr nach Hause. Oder wir nehmen uns ein Zimmer. Aber mein Schlafzimmer, das gehört mir.

Ich liebe mein Bett. Es hat einen schwarzen Rahmen. Die Bettwäsche ist dunkelrot. Ich weiß, es ist ein bisschen übertrieben, aber mir gefällt, wie verrucht es aussieht. Wie Du merkst, habe ich mich bemüht, hier ein Boudoir-Feeling zu erschaffen. Nicht für andere, sondern nur für mich. Ich will mich in meinem Schlafzimmer heiß fühlen. Hier will ich selbstbewusst und begehrenswert sein – und das nur für mich. Denn in meinem Schlafzimmer will ich die Liebe zelebrieren – die Liebe zu mir selbst.

Das ist egoistisch? Nein, finde ich nicht. Ich meine dies auch gar nicht in einem narzisstischen Sinne. Es heißt ja immer, dass man sich selbst lieben muss, bevor man andere lieben kann. Und ich finde, da gehört auch der Sex dazu. Man muss sich selbst so richtig geil zum Orgasmus bringen können, bevor man erwartet, dass eine andere Person dies schafft. Ich habe gemerkt, seit ich mir wirklich Zeit für mich nehme, mich regelmäßig selbst befriedige, dabei immer wieder Neues ausprobiere, finde ich Sex mit Männern auch viel besser. Seitdem ich dies mache, kann ich ihnen genau sagen, was ich von ihnen will. Und das macht sie auch an – wenn sie sehen, wie ich komme. Wenn sie merken, dass sie mich zum Orgasmus gebracht haben. Das gibt ihnen den Kick. Das stärkt ihr Selbstvertrauen. Das ist das, was sie wollen – und was ich natürlich auch will.

Der Sex mit Frauen – der war schon immer wirklich gut. Sie kennen die weibliche Anatomie einfach besser. Aber auch der ist besser geworden. Schon alleine dadurch, dass ich nun viel bestimmter und selbstsicherer geworden bin.