Blick in Amelies Schlafzimmer

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Blick in Amelies Schlafzimmer

Blick in Amelies Schlafzimmer

Chloé d'Aubigné

Ja, ich bin auch ein wenig voyeuristisch veranlagt. Wenn ich im Alltag eine Gelegenheit sehe, blicke ich in das Leben anderer Menschen. Schnappe Bruchstücke aus diesen auf. Und dann baue ich basierend auf diesen meine Fantasien. Fantasien, die mich bei der Selbstbefriedigung aufgeilen. Denen ich nicht nur heimlich zusehen kann, sondern bei denen ich auch bestimmen darf, was sie machen. Denn alles, was sie machen, muss primär eines: mich anturnen. Mich zum Orgasmus bringen.

Aber genug dazu. Ich denke, Du kannst Dir ein Bild machen. Und weißt auch, dass ich auch morgen wieder jemanden beobachten werde, der am Wochenende in einer meiner Fantasien eine Hauptrolle spielen wird.

Ich sehe es Dir an, Du willst, dass ich über etwas anderes rede. Über die Vibratoren, die hier herumliegen. Die Dildos. Die Sexkugeln. Da ich alleine lebe, gibt es für mich keinen Grund, sie zu verstecken. Und ich kaufe auch nur solche, die ich auch optisch ansprechend finde. Ich möchte ja auch nicht, dass mich ein Mann, den ich hässlich finde, fickt.

Es sieht nach einer beeindruckenden Menge aus, habe ich recht? Wahrscheinlich wirst Du etwas enttäuscht sein, wenn ich Dir jetzt verrate, dass in meinem Laden kein weiteres Spielzeug ist. Und auch in keinen Boxen. Alles, was ich habe, liegt hier frei herum. Denn ich will es täglich sehen. Ich will, wenn ich Lust habe, wirklich alles zur Wahl vor mir haben. Ja, ich will aus dem Vollen schöpfen können, ohne mich erst durch Laden und andere Verstecke wühlen zu müssen.

Sie verwende ich, wenn ich wirklich viel Zeit habe. Mindestens einmal in der Woche. Aber dann gebe ich mich keiner Fantasie hin. Dann sind es nur das Spielzeug und ich. Ich will fühlen, wie mein Körper auf die Berührungen reagiert. Wie ich auf welche Berührung, welches Reizen reagieren. Ja, bei diesen Gelegenheiten will ich jede kleine Stelle meines Körpers besser kennenlernen. Es geht nur um die rein körperliche Lust, ganz ohne die Kraft der Gedanken. Ganz ohne Kopfkino. Die rein fleischliche Lust, die rohe und ungestüme Begierde.

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