Geduldig ließ er es zu, dass ihre schmalen Finger die Konturen seines Gesichtes abfuhren, seine Nase, seinen Dreitagebart, seine Lippen. „Keine Angst, gründlich gewaschen.“ Er roch ihre Handwaschseife, Veilchenduft, und hatte daran keinen Zweifel.
„Fiona hat nicht übertrieben. Gut schaust du aus.
“
Der weitere Abend verlief nicht zufriedenstellend. Sie schafften es nicht an ihre guten schriftlichen Dialoge anzuknüpfen, an tiefgründige Gedanken über Gott und die Welt. Bastian war sichtlich irritiert, fühlte sich überrumpelt. Jana hingegen spürte nur allzu deutlich, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hätte es ihm sagen müssen.
Beide brachten den Abend mit Anstand, aber ohne jeden Enthusiasmus, ohne große Gedanken an ein Wiedersehen über die Bühne. Die Verabschiedung vor der Tür des Cafés verlief nett aber ohne konkrete Perspektive im Ungefähren.
In dieser Nacht schliefen beide schlecht und nicht viel.
Bastian grübelte darüber, warum es so gelaufen war wie es gelaufen war. Er war doch offen für Handicaps. Seit Lauras Tod dachte er überhaupt über vieles anders. Es war einfach …, er fühlte sich überrumpelt, die Situation hatte ihn überfordert. Obwohl sie eine breite Basis für gute Gespräche gehabt hätten, war mehr oder weniger von beiden Seiten Gestotter dabei rausgekommen.
Wenn er es jetzt bedachte: Sie hatte ihn ja vorbereitet, aber er hatte ihre Zeichen nicht verstanden. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass ihre Unterhaltung über Antoine de Saint-Exupery, sein interessantes Leben als Flieger und als Autor, eines ihrer Zeichen gewesen war. Dass dieser im ‚Kleinen Prinzen‘ mit „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ etwas unglaublich Schönes und Wahrhaftiges gesagt hatte. Auch hatte sie ihm mit Eifer von dem „Film Erbsen auf halb 6“ vorgeschwärmt mit der süßen Fritzi Haberlandt.
Toll
schreibt Langer033
Göttin des Lichts
schreibt PKH
Blind Date
schreibt Huldreich
Sinnlich / Besinnlich
schreibt Jo_Diarist