Blinde Weihnachten

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Blinde Weihnachten

Blinde Weihnachten

Kastor Aldebaran

„Aber es gibt Ausnahmen. Bist du so eine?“, wollte Anna wissen, nahm ihre Tasse und trank einen Schluck.

Um ehrlich zu sein, wusste ich es nicht, fühlte mich trotz allem wohl in ihrer Gegenwart. Im Gegenteil. Ich spürte eine gewisse Wärme in mir, Anna schien kein komplizierter Mensch zu sein, sage, was sie wollte, war gerade heraus. Das gefiel mir sehr, ich mochte es, obwohl es mir seltsam vorkam.

„Weiß ich nicht!“, antwortete ich und Anna nickte.

„Ich denke schon. Es ist mir bereits aufgefallen, als wir zusammengestoßen sind. Du hast gut gerochen, deine Stimme hörte sich angenehm an, hat in mir was berührt. Es kommt selten vor, dass ich jemandem sofort vertraue, das kannst du dir sicher vorstellen. Bei dir war das Gefühl sofort da. Daher habe ich dich dazu aufgefordert, mich zu begleiten. Normalerweise mache ich das nicht, bin froh, wenn ich in mein Heim zurückkomme, wo ich mich sicher fühle und auskenne. Mit dir unterwegs zu sein, war für mich eine schöne Erfahrung!“

„Nun übertreib mal nicht!“, versuchte ich ihre Lobpreisungen auf mich zu unterbrechen, es war mir langsam peinlich.

„Warum übertreiben. Ich sage nur, was ich in mir fühle. Das soll man nicht verschweigen. Viele Menschen würden sich besser verstehen, wenn man ihnen sagt, dass man sie mag!“
„Oder das Gegenteil!“, kritisierte ich und Anna stimmte mir nicht zu.

„Es kommt auf die Menge an. Ich glaube, die meisten Menschen mögen sich gegenseitig, Ausnahmen gibt es immer. Na und, wir können halt nicht mit jedem, das ist doch ganz normal. Diesen Personen kann man aus dem Weg gehen und allen ist geholfen. Es ist so einfach!“

Damit hatte Anna natürlich recht, das musste ich zugeben.

„Bestimmt!“, bestätigte ich ihr und trank selber einen Schluck von meinem Glühwein, der langsam kalt wurde.

„Aber was sage ich dir eigentlich. Ich glaube nicht, dass du heute hierher gekommen bist, um über die Probleme der Menschheit zu diskutieren. Lass uns über was anderes reden!“, schlug Anna vor und ich willigte gerne ein. Das Thema war mir an einem solchen Tag zu schwer und machte traurig.

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Fortsetzung erwünscht

schreibt Steinlaus

Hervorragende Geschichte die wirklich eine Fortsetzung verdient hat!

Fortsetzung erwünscht

schreibt Lucky

So spannend wie es gerade war

Gedichte auf den Leib geschrieben