Bolero

3 4-7 Minuten 0 Kommentare

Der Tag war endlos lang und nur wenig erfolgreich gewesen. Die Füße taten Elmar schon seit geraumer Zeit, von dem vielen herumlaufen, weh. Er freute sich auf den bevorstehenden Feierabend, seine kleine Wohnung, ein entspannendes Bad, das kühle Bierchen, zum wohlverdienten Tagesabschluss.
Dieses Haus noch, sein letzter Versuch, eine Versicherungspolice an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Genervt, müde und eigentlich völlig lustlos schlenderte er durch das offenstehende Gartentor auf die Haustüre zu.
Ja, vielleicht hätte er klingeln sollen......, aber die Musik, die ihm durch die geschlossene Türe entgegendrang war laut, nicht aufdringlich, einfach nur sehr laut. Sie hätte sein klingeln sowieso nicht gehört, dachte er im nachhinein. ......Vielleicht hätte er nicht einfach um das Haus herum durch den Garten gehen sollen..... so etwas tut man nicht......, nein!
Jetzt war es zu spät ......Elmar stand in der halbgeöffneten Terrassentür, die Musik dröhnte ihm hier, noch lauter als an der Eingangtüre, entgegen.
Der Blick der sich ihm, durch die offene Türe in den hellerleuchteten Raum bot, war überwältigend und traf ihn völlig unvorbereitet.

Eine Frau lag auf dem Sofa, sie hatte die Augen geschlossen.
Attraktiv, sinnlich, atemberaubend, waren die Attribute, die ihm bei dem Anblick dieser Gestalt, sofort durch den Kopf schossen.
Gebannt starrte er auf sie. Ihr makelloser Körper war eingehüllt in ein schwarzes, transparentes Nichts von einem Kaftan, so fein wie ein Spinnennetz umhüllte es ihren Körper ohne etwas zu verbergen. Darunter trug sie einen winzigen Stringtanga und einen schwarzen Pushup-BH, in dem ihre vollen Brüste im Takt der Musik auf und ab wogten.
Ravels Bolero – Ihre Hände bewegten sich wie die eines Dirigenten. So als wollten sie jeden der, imaginär durch den Raum schwebenden, Töne streicheln. Elmar ertappte sich dabei, wie er sich vorstellte, dass diese Hände ihn ebenfalls streicheln, an seinem Körper entlang fahren würden.....!
Plötzlich hielten die Hände inne. Als hätte sie seine Anwesenheit gespürt, schlug sie die Augen auf und blickte intuitiv in Richtung der Terrassentüre, dort wo er still stand.
Kein Erschrecken, keine Angst, höchstens ungläubiges Erstauen konnte er in ihren Augen lesen. Sie musterte den Fremden. Einschätzend. Er spürte wie sich eine knisternde, erotikgeladenen Spannung zwischen ihnen aufbaute.
Sollte er jetzt in diesem Moment mit seinem Versicherungsvortrag anfangen, mit diesem hohlen Gewäsch über Vorsorge und Policen.
Diese prickelnde Stimmung damit zerstören?
Wie in Trance setzte er seinen Aktenkoffer ab, machte eine leichte Verbeugung, in ihre Richtung, öffnete die Arme und sagte nur:
“Darf ich bitten, Gnädigste!“

Elegant schwang sie ihre schlanken, wohlgeformten Beine vom Sofa und schlüpfte in ihre schwarzen glänzenden High Heels.
Lasziv, langsam, erotisch die Hüften wiegend, kam sie mit einer Selbstverständlichkeit auf ihn zu.
Elmar war fasziniert. Sie glitt förmlich in seine geöffneten Arme hinein. Er spürte sofort wie eine gewisse Lust in ihm hochstieg. Eine Lust, die in der Mitte seiner leichten Sommerhose ihren Anfang nahm und sich bis in den hintersten Winkel seines Gehirns ausbreitete.
Nicht ein Wort kam über ihre vollen Lippen.
Langsam bewegten sie sich beide zu den hämmernden Takten des Bolero. Irgendwie schienen sie nicht mehr da zu sein. Sie schwebten über die kühlen Fließen aus Terracotta. Ihre Körper bewegten sich synchron im Takt. Kreisend. Elmar spürte wie sie ihren Oberschenkel langsam zwischen sein Bein schob. Erst prüfend, dann fordernd. Langsam glitten seine Hände über ihren vibrierenden Rücken in tiefere Regionen.
Aber sie nahm seine Arme und schlang sie um ihren Hals. Mit einem festen Druck, so als wollte sie sagen:
“ Bleib so!“
Elmar wehrte sich nicht.
Dann begann sie sich an seinem Körper auf und ab zu bewegen. Wie eine Schlange glitt sie geschmeidig an ihm herab um sich sofort wieder hochzuarbeiten......mehrmals wiederholte sie dies.
Erst in kleinen Abständen, dann wurden diese immer größer. Sie öffnete sein Hemd und ihre feuchte Zunge glitt mit langsamen Bewegungen über seinen Oberkörper. Umkreiste seine Brustwarzen. Bis sie diese zwischen ihre Zähne nahm und dort weiter mit ihrer Zunge bearbeitete. Dann öffnete sie seine Hose und ihre langen, rot lackierten Fingernägel glitten behände in seinen Slip. Ihre zarte Hand umschloss seine stark erigierte Männlichkeit.
Elmar wusste nicht wie ihm geschah. Nur zu gern hätte er diese vollen Brüste gestreichelt, geküsst, die sich fordernd ihm entgegenstreckten. Es auch mit ihren Brustwarzen getan.
Aber dieser Blick in ihren Augen untersagt es ihm.
Bleib so.... hieße sie ihn, wortlos!

Als Elmars Erregung fast nicht mehr auszuhalten war, glitt sie erneut an seinem Körper hinunter und ihr Kopf verweilte jetzt zwischen seinen Beinen. Sie stülpte ihre Lippen über dieses vor Lust erstarrte Teil, ertastete mit der Zunge besonders die Stelle aus der das Leben kommt. Es fühlte sich für Elmar herrlich an und er konnte diesen Moment des vollkommenen Glückes gar nicht fassen. Immer und immer wieder spürte er ihre Zunge an seinem Schaft auf und ab fahren
Elmars Hände ruhten nun auf ihren Schultern. Von oben konnte er ihren verlängerten Rücken mit diesem transparenten Einschnitt des Strings sehen, was ihn noch mehr erregte. Bis an den Rand des Wahnsinns trieb sie ihn.
Es gelang ihm nicht länger diesem starken Druck in seinem Unterleib zu beherrschen, ihm standzuhalten. Sein Körper entlud die innere Anspannung mit einem ekstatischen Zucken, begleitet mit einem tiefen Aufstöhnen, mit der vollen Ladung, in ihren Mund.
Für einige Sekunden hob er ab, war fern jeder Realität. In Elmars Kopf entluden sich Blitze.
Ein Feuerstrom durchzuckte seinen Körper, während sie immer noch mit der Zunge ertastete und das letzte Tröpfchen aus ihm heraussaugte.
Als er endlich die Augen wieder aufmachte, durchfuhr ihn ein Adrinalinstoß, wie er ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
An der Tür zum Flur stand ein Mann, den nackten Oberkörper gegen den Türrahmen gelehnt.
Elmar sah direkt in den durchdringenden Blick des Mannes. Er schätze ihn in etwa auf das gleiche Alter, das auch er hatte: Nur, dass dieser Body muskulöser, athletischer war, als er.
„Ich habe nicht die geringste Chance gegen ihn,“ dachte Elmar.
Aber, dieser Mann stand einfach nur regungslos da, bekleidet mit Boxershorts.
Er musste hier wohnen.
Wie lange hatte er die Szenerie wohl schon mit angesehen.... etwa die ganze Zeit über....?

Elmar war verwirrt.
Ein Urgefühl in ihm drängte ihn zur Flucht....., aber stattdessen war er wie versteinert.
Unfähig sich auch nur im mindestens zu rühren. Lächerlich war diese Situation.... dort der fremde Mann, ihm genau gegenüber, lässig in der Türe lehnend - er nur wenige Meter von ihm entfernt, mit offener Hose, die halb heruntergezogen um seine Beine hing.

Zu Elmars erstauen, machte der Fremde machte keine Anstalten auf ihn zuzugehen. In gar zu schlagen oder am Kragen zu packen und hinauszuwerfen.
Mittlerweile hatte auch die Schöne den Mann bemerkt. Aber sie war alles andere als überrascht, nicht mal erschrocken reagierte sie auf seine Anwesenheit.
Im Gegenteil.
Sie lächelte. Sie blickte tiefgründig lächelnd von einem zum anderen. Fuhr sich noch einmal genüsslich mit der Zunge über die Lippen, um auch die letzten Überbleibsel von Elmars soeben vergossenen Geilheit abzulecken. Dann erhob sie sich, ging langsam, in die Mitte des Wohnzimmers.... nein sie ging nicht sie glitt, majestätisch mit einer unglaublichen, auffordernden erotischen Ausstrahlung.
Hastig und fahrig knöpfte Elmar die Hose und das Hemd zu. Nahm seinen Aktenkoffer und verlies, fluchtartig durch die immer noch halb offen stehende Terrassentüre, den Ort dieser bizarren, flüchtigen Begegnung.
Doch konnte er nicht anders....... er musste sich noch einmal kurz umdrehen.
Er sah, dass die Frau sich jetzt über den Glastisch beugte, der in der Mitte des Zimmers stand. Provozierend streifte sie ihren hauchdünnen String ab.
Aufreizend, einladend.....geil
Der Mann verließ jetzt seinen Platz an der Türe und ging, mit federnden Schritten auf den Tisch zu.
Ein Leuchten umspielte dabei seine Augen.
Er umfasste sie kraftvoll von hinten.
Das letzte was Elmar mitbekam, war beider lustvolles stöhnen, ein animalisches Stöhnen, das sich in die letzten Stakkato-Takte des Boleros mischte....!

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 3540

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben