Bondage art

Lost in transformations - Teil 1

7 24-37 Minuten 1 Kommentar
Bondage art

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Yupag Chinasky

In ihrem Mund steckte zudem ein roter Slip und erlaubte ihr, neben mühsamem Atmen, nur noch leises Stöhnen und Keuchen. Sie litt offensichtlich an den Einschnürungen, den Verrenkungen, an der unnatürlichen Lage ihrer Gliedmaßen, dem gefesselten Zopf und dem Knebel in ihrem Rachen. Das Leid und den Schmerz konnte man in ihren Augen erkennen, aber alles, was geschah, geschah im gegenseitigen Einverständnis. Das Mädchen ließ die Tortur mit sich geschehen und unterdrückte seine Pein, so gut es ging, denn das Honorar für die Qual war hoch, sehr hoch und sie hatte genau gewusst, auf was sie sich einließ. Bei der Agentur, die den Auftritt vermittelte, hatte man ihr alles genau und in allen Einzelheiten erklärt. Man hatte sich sogar besondere Mühe gegeben, damit sie, die Ausländerin, auch ja alles verstand und sie musste dies extra mit einer weiteren Unterschrift in dem Vertrag bestätigen. Sie war ausgewählt worden, weil sie alle Anforderungen erfüllte. Sie war hübsch, groß, schlank, mit ausgeprägten Kurven, einer rosigen Haut, einem angenehmen, wenn auch etwas langweiligem Gesicht, das aber, weil sie hier Exotin war, kein Problem darstellte. Sie besaß sehr lange blonde Haare und diese waren ihr wichtigstes Kapital, mit diesem Pfund verstand sie zu wuchern, Sie war ein Typ von Frau, den es in diesem Land nicht gab und die schon deswegen Aufmerksamkeit erregte und Begehrlichkeit entfachte.
Der bondage artist hatte seine Arbeit fast beendet, nun brauchte er die Hilfe der vierten Person, des Fotografen. Dieser, ein faltenreicher, älterer Mann in tadellosem, dunklem Anzug mit Krawatte und Seidenhemd, hatte jede Phase der Fesselung penibel festgehalten: aus der Ferne, aus der Nähe, doch immer distanziert und zurückhaltend, selbst wenn er nahe an das Objekt heranrückte. Der Mann fotografierte so, wie er es gelernt hatte, so wie man in der dicht besiedelten Enge dieses Landes leben und arbeiten musste, distanziert und zurückhaltend.

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Shibari

schreibt N8Dreams

Eine ungewöhnlich gute Geschichte, mal was Anderes. Man ist neugierig darauf, wie es weiter geht.

Gedichte auf den Leib geschrieben