Der Alte lachte hysterisch, schlug sich auf die Schenkel, tanzte auf der Stelle, gab neue Impulse und wollte sich kaum noch beruhigen. Er wies den Fotografen mehrfach herrisch an, ja alles aufzunehmen, alle Einzelheiten des menschlichen Pendels auf die Speicherkarte zu bannen. Dann wartete er, doch kaum hörten die Drehungen auf, kaum ließ das Pendeln nach, fing er erneut an, das Band aufzuwickeln und die Spannung zu erhöhen, den Gummi zu straffen, bis er die gebannte Energie nicht mehr zurück halten konnte. Dann ließ er das Bündel los und versetzte ihm zusätzlich einen heftigen Stoß, fügte der Dreh- und Schwingbewegung die torkelnde Komponente hinzu und das schreckliche Spiel begann von vorne. Die arme Frau ächzte und stöhnte, ihr Atem ging stoßweise, ihre Augen traten voller Angst aus den Höhlen, Speichel troff aus dem geknebelten Mund, Urin lief ihre Schenkel hinab. Der Alte weidete sich an den kuriosen Bewegungen des menschlichen Pendels und an der Pein der gedemütigten Kreatur und dachte nicht daran, dem grausamen Spiel ein Ende zu machen. Immer kindischer juchzte er auf, immer fanatischer drehte und drückte er, immer geiler wurde sein Blick, immer fahriger seine Hände. Wer weiß wann er genug gehabt, wann er endlich ein Einsehen oder gar Mitleid bekommen oder wann ihn vielleicht die Langeweile veranlasst, hätte aufzuhören. Es war jedenfalls der Fotograf, der das unwürdige Geschehen beendete. Er konnte nicht weiter mitansehen, wie die junge Frau litt, hielt, als es gefahrlos möglich war, das Pendel an und stellte sich vor den Alten, um ein erneutes Antreiben zu verhindern. Gerade noch rechtzeitig konnte er den Knebel aus dem Mund der jungen Frau ziehen, bevor sie sich heftig erbrach und ihre Kotze auf die Strohmatten verteilte. Sie würgte, ächzte, röchelte, schnaufte, schrie, aber befreien konnte sie sich nicht, denn nach wie vor hing sie von der Decke, nach wie vor war sie gefesselte und nach wie vor pendelte sie weiter, wenn auch nur noch ganz sanft.
Shibari
schreibt N8Dreams