Bondage art

Lost in transformations - Teil 1

7 24-37 Minuten 1 Kommentar
Bondage art

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Yupag Chinasky

Bei den Lagerungen, den verschwiegenen, sicheren Orten und den notwendigen Transporten half ihm auch wieder seine alte Firma, genauso wie beim Ausspähen potenzieller Kunden, die danach lechzten, illegale, schwarze Gelder in absolut legale zu verwandeln, die in reinstem, unschuldigstem Weiß strahlten. Für diese Hilfen musste er natürlich einen angemessenen Obulus entrichten, einen happigen Prozentsatz abführen, aber das war die Regel und mit Regeln kannte sich der alte Fuchs aus, wie kein Zweiter. Erstaunlich war, dass alles, was dieser Fuchs tat, von seiner Wohnung aus geschah. Er besuchte keine Auktionen, setzte seinen Fuß in kein Museum, hatte noch nie eine Galerie oder Ausstellung besucht oder gar einen Künstler in seinem Atelier. Das alles wäre ohnehin schwierig gewesen, da sein Arbeitsfeld der internationale Markt war und er weder reisen durfte noch wollte. Er hielt es aber auch nicht für nötig, das Kunstwerk, die er kaufen wollte, zuvor mit eigenen Augen zu sehen oder mit den Händen abzutasten. Er verließ sich auf die neu erworbene Erfahrung, auf das Glück, das ihm lange Jahre treu gewesen war und auf seine offensichtliche, natürliche Begabung, die man auch als Instinkt für alles Geschäftliche, vor allem für alles Illegale bezeichnen konnte. Er hatte Erfolg und verschaffte sich zugleich Befriedigung und als Beigabe verdiente er bald mehr als nur ein ansehnliches Zubrot.
Doch nachdem er sich selbst bewiesen hatte, dass er als Kunsthändler diesen Erfolg hatte, verlor er an der banalen Beschäftigung des Kaufens und Verkaufens wieder das Interesse, finanziell war er auf das Zubrot ohnehin nicht angewiesen. Dafür tat sich ihm ein neues Feld auf. Der Umgang mit Kunstwerken, die andere geschaffen hatten, begann ihn bald zu langweilen. Es begann schon in der Zeit, als er sich die Werke noch kommen ließ.

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Shibari

schreibt N8Dreams

Eine ungewöhnlich gute Geschichte, mal was Anderes. Man ist neugierig darauf, wie es weiter geht.

Gedichte auf den Leib geschrieben